Chris Bailey (The Saints) ist tot

Foto von Chris Bailey, der 65-jährig gestorben ist.

Chris Bailey (Zweiter von links) und seine Band The Saints starteten Ende der 70er-Jahre mit „(I’m) Stranded“ durch (Foto: Album-Cover von The Saints – „(I’m) Stranded“)

Chris Bailey, Sänger der australischen Punk-Band The Saints, ist am vergangenen Samstag gestorben. Dies teilte die Band in einem Statement in den sozialen Netzwerken mit. „Mit großem Schmerz in unserem Herzen müssen wir Euch über den Tod von Chris Bailey, Sänger und Songwriter von The Saints, am Samstag, den 9. April 2022, in Kenntnis setzen“, heißt es darin. Bailey habe „ein Leben voller Poesie und Musik“ gelebt und sei an einem Samstagabend gestrandet. Bailey Wurde 65 Jahre alt.

 

Punk-Pionier aus Down Under

Der 1957 im irischen Belfast geborene Musiker war als Kind im Grundschulalter mit seiner Familie nach Australien ausgewandert. In Brisbane ging er mit seinen späteren Mitmusikern Ed Kuepper und Ivor Hay zur Schule. Die drei gründeten die Proto-Punk-Band Kid Galahad And The Eternals, welche sich nur wenig später in The Saints umbenannte. Die Formation passte mit ihrem sägenden Sound gut in die seinerzeit historisch noch gar nicht recht geöffnete Punk-Schublade. Abrasiver E-Gitarren-Lärm, mit dem man nicht auf Plattenverträge hoffen konnte. Ihre 1976er Vorstadt-Frust-Single „(I’m) Stranded“ brachten The Saints folgerichtig in kleiner Auflage selbst heraus. Und fanden am anderen Ende der Welt, in Großbritannien, Gehör. Von der Kritik gelobt und von John Peel im Radio gespielt, bekam die Gruppe aus Down Under plötzlich einen Deal mit dem britischen Label EMI. Ein gleichnamiges Album folgte.

The Saints, damals noch Teenager, fügten sich alsbald in die große Punk-Welle Ende der 70er-Jahre, genauer: die Riege der Pionier*innen des Stils. Sie eckten in der Szene aber auch mit ihrem vergleichsweise braven Äußeren und klangästhetischen Entscheidungen in ihrer Musik an. Obendrein war die Gruppe geplagt von internen Spannungen. Noch vor Ende der Dekade zerlegte sich die Band im Dissens. Bailey blieb allerdings in Großbritannien und machte unter dem Bandnamen weiter Musik. The Saints, die neben Bands wie Sex Pistols und Ramones als wichtige Impulsgeber des Punk gelten, brachten es auf insgesamt 14 Alben. Hinzu kommen Soloveröffentlichungen von Bailey wie das 2005 erschienene „Bone Box“.

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