Etta James wäre 80 geworden

Etta JamesEin Leben zwischen Kirchenchor und Heroin: Etta James

Sie war eine der größten Stimmen des Blues: Etta James. Als die US-amerikanische Sängerin am 20. Januar 2012 starb, hatte sie ein wechselhaftes Leben hinter sich. Hit-Singles und Heroinsucht gingen bei ihr Hand in Hand. Am 25. Januar wäre sie 80 Jahre alt geworden.

Als Jamesetta Hawkins 1938 in Los Angeles geboren wurde, war ihre Mutter gerade einmal 14 Jahre alt – und vom Vater fehlte jede Spur. Die Kindheit verbrachte sie zum größten Teil bei Pflegefamilien und ihren Großeltern. Als ihre leibliche Mutter alt genug war, zogen sie zusammen nach San Francisco. Doch das neue Umfeld, gepaart mit den schwierigen Familienverhältnissen, führte dazu, dass Jamesetta Hawkins in die Kriminalität abrutschte. San Francisco brachte aber auch gute Veränderungen mit sich: Ihre Begeisterung für die Musik ließ sie seit ihren Erfahrungen im Kirchenchor nicht mehr los – und so gründete sie zusammen mit zwei Freundinnen ihre erste Band „The Creolettes“.

Große Erfolge und tiefe Stürze

Es dauerte nicht lange, bis der Produzent und Labelbetreiber Johnny Otis auf die Gruppe aufmerksam wurde. Aus ihrer Demoversion von „Roll With Me Henry“ machte er „The Wallflower“, ein Hit im Jahr 1955. Obwohl auch ein zweites Lied der Gruppe in den Charts landete, versuchte die erst 17-Jährige ihr Glück als Solokünstlerin – fortan unter dem Namen Etta James. Doch die ersten Soloaufnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg, und James fand Trost in ihrer Heroinsucht.

Erst im Jahr 1967 gelang ihr der musikalische Durchbruch. In den legendären Fame Studios in Muscle Shoals, Alabama, nahm sie Songs wie „Tell Mama“ und „I’d Rather Go Blind“ auf. Wie so oft in der Geschichte wurde erst in der Retrospektive deutlich, welchen Einfluss James auf den Blues, R ’n’ B und Rock ’n’ Roll hatte und wie sie Musikerinnen und Sängerinnen den Weg in diesen Genres ebnete. So wurde sie erst im Jahr 1993, fast 50 Jahre nach dem Erscheinen von „The Wallflower“, endlich in die Rock ’n’ Roll Hall Of Fame aufgenommen.

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