Spencer Davis
Spencer Davis, Kopf der 1963 gegründeten Spancer Davis Group, ist tot. Der Musiker starb Medienberichten zufolge am Montag an einer Lungenentzündung, wegen der er in stationärer Behandlung war. Er wurde 81 Jahre alt.
Spencer David Nelson Davies wurde am 17. Juli 1939 im walisischen Swansea geboren. Er zeigte bereits früh ein Talent für Sprachen und Musik und lernte bereits im Alter von sechs Jahren, Mundharmonika und Akkordeon zu spielen. In seiner Jugend zog es ihn nach London, und später zum Studium nach Birmingham. Hier wurde er dann eines der Gründungsmitglieder der erst später nach ihm benannten Spencer Davis Group. Zusammen mit Steve und Muff Winwood und Pete York firmierte die Band zunächst als The Rhythm & Blues Quartet. Ihre ersten Auftritte fanden damals im Golden Eagle Pub und dem Londoner Marquee Club statt.
Chart-Hits in den 1960er-Jahren
Mit „Keep On Running“ hatte die Spencer Davis Group 1965 ihren ersten Hit – eine Coverversion eines Songs der jamaikanischen Musikerin Jackie Edwards. Der zweite Nummer-Eins-Hit der Band, „Somebody Help Me“, stammte ebenfalls ursprünglich von Edwards. Weitere Charterfolge hatte das Quartett mit „I’m A Man“ und „Gimme Some Lovin’“. Davis‘ Sprachtalent entpuppte sich als hilfreich für das internationale Fortkommen der Band. Er sprach fließend Deutsch, Französisch und Spanisch und nahm 1968 sogar eine deutschsprachige Version des Songs „The Age Of Aquarius“ auf (deutsche Version:„(Aquarius) Der Wassermann“), was ihm den Spitznamen „The Professor“ einbrachte.
Auf Solopfaden
Nachdem sich die Gruppe 1969 auflöste, machte Davis allein weiter und brachte die Alben „It‘s Been So Long“ (1971) und „Mousetrap“ (1972) heraus. Kurzzeitig in finanzielle Schwierigkeiten geraten, bescherte ihm ein gemeinsam mit Eddie Hardin geschriebener Song unerwarteten Geldsegen: „Don‘t Want You No More“ war auf dem Erfolgsalbum „Beginnings“ (1973) der Band Allman Brothers gelandet, welches sich millionenfach verkaufte.
Davis war zuletzt wieder in der Spencer Davis Group aktiv, die in zwei Besetzungen existierte. Einmal für die USA, und einmal für Europa. „Er war definitiv ein Mann mit einer Vision und einer der Pioniere der British Invasion in Amerika in den 60er-Jahren“, sagte Steve Winwood in einem Nachruf auf seiner Website. Davis sei aber auch für ihn persönlich wichtig gewesen. „Ich habe das Gefühl, dass er mich auf den Weg gebracht hat, ein professioneller Musiker zu werden, und ich danke ihm dafür.“