„Care Work Blues“: Debüt der Staatsakt-Band Die Eltern

Single-Cover unseres Tracks des Tages, „Work Care Blues“ von dem Duo Die Eltern.

Cover der Single „Care Work Blues“ von dem Duo Die Eltern

Unser heutiger Track des Tages „Care Work Blues“ ist die Debüt-Single des Projekts Die Eltern. Das Duo kommt zur Hälfte aus Berlin und zur Hälfte aus Köln und ist sozusagen der kreative Arm einer länger bestehenden Internetfreundschaft. Die Hauptstadt-Hälfte heißt Jan Preißler, die rheinische Stefanie Schrank. Letztere könnte man auch aus der Band Locas In Love kennen; 2019 veröffentlichte sie ihr erstes Soloalbum „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“. Nun hat das feine Label Staatsakt das erste Lebenszeichen des neuen Projekts veröffentlicht, das es als „nicht-systemrelevante Eltern von nicht-systemrelevanten Kindern in Köln und Berlin“ beschreibt. Während in der Strophe eiernde Synthies über einem matten Midtempo-Beat zirpen, wird es im Refrain nachgerade hymnisch. Mit dieser Dynamik bildet der Song sein Thema ziemlich akkurat ab.

Es geht hier nämlich um Care-Arbeit, an die der Song eine Ode ist. Unter „Care-Arbeit“ versteht man die Fürsorge, die Pflege, das Sich-Kümmern. Sie umfasst also Arbeitsfelder wie Kinderbetreuung und Altenpflege, die vor allem im häuslichen Bereich meist unbezahlt verrichtet werden. Während diese Tätigkeiten sicherlich auch Freude und Verbundenheit stiften können, gibt es kein Vertun: Diese Arbeit ist auslaugend und zermürbend, und sie bleibt allen emanzipatorischen Fortschritten zum Trotz in der Regel an Müttern hängen. „Soft Skills, soft Skulls, mein Brain ist Matsch“ singt Schrank, und wenn der Song euphorisch zu klingen beginnt, spricht aus den Worten die Sehnsucht nach Entspannung: „I care for a lazy chair.“

Die Single „Care Work Blues“ ist die erste Veröffentlichung der Band Die Eltern. Der Song ist auf dem Label Staatsakt erschienen und heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

Bild mit Text: „Ja ich will Radiokultur unterstützen“ / „Freunde von ByteFM“

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