Schlaflos am Klavier: „Hello“ von Hania Rani

Pressebild Hania Rani „Hello“.

Hania Rani singt über die innere Unruhe zu später Stunde (Foto: Rein Kooyman)

Unser heutiger Track des Tages „Hello“ ist ein eher untypisches Stück der polnischen Musikerin Hania Rani. Denn hauptsächlich betätigt sich die Pianistin aus Gdańsk im Neo- beziehungsweise post-klassischen Bereich. Zwar zeigt sie sich in ihren Kompositionen produktionstechnisch experimentierfreudig und musikalisch aufgeschlossen, doch im Mittelpunkt stehen zumeist das Klavier und Streichinstrumente aus dem Orchestergraben. Etwas poppiger ist ihr Sound mit dem Art-Pop-Duo Tęskno, wenngleich der Pop-Ansatz auch hier ein eher avantgardistischer ist. Auf ihrer neuen Single jedoch präsentiert sich Hania Rani in einem beinahe clubtauglichen Gewand. Zwar ginge es trotz gerader Kickdrum vielleicht etwas zu weit, von einem Techno-Track zu sprechen, doch dramaturgisch folgt das Stück einer Dancefloor-Logik.

Aber der gedämpfte und dennoch unnachgiebige Puls erinnert auch an den Herzschlag, den man bei Schlaflosigkeit viel zu deutlich hört. Die Künstlerin selbst konzipierte unseren Track des Tages als Stück über „nächtliche Unausgeglichenheit und Unruhe. Es geht um dieses seltsame Grundgefühl, das bewirkt, dass man wach bleibt und Pläne schmiedet, Dinge hinterfragt und grübelt.“ Diese ungebetene nervliche Hyperaktivität fasziniert Rani. „Alles scheint ein wenig übertrieben und man verliert die Kontrolle über seinen Verstand.“ Durch den mantraartig wiederholten Songtitel ermahnt Rani sich, „bei Verstand zu bleiben und klar zu denken. Es ist die Suche nach menschlichem Kontakt in diesem sehr seltsamen, leeren Raum, in dem man gelandet ist.“

Die Single „Hello“ von Hania Rani ist auf dem Label Gondwana Records erschienen. Heute ist das Stück unser Track des Tages. Hört und seht es Euch hier an:

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