Layla hat mit „Pose“ einen echten Hip-House-Banger veröffentlicht (Foto: Philipp Gladsome)
Mit ihrer aktuellen Single „Pose“ verneigt sich die deutsche Rapperin Layla vor der Ballroom-Szene. Diese sogenannte „Ball culture“ ist eine Subkultur der US-amerikanischen LGBTQI-Szene. Dort werden schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts vor allem in New York Wettbewerbe veranstaltet. In diesen treten unterschiedliche Gruppen auf dem Catwalk in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Ihre Teilnehmer*innen sind meist in sogenannten „Häusern“ organisiert, die sich häufig nach Modedynastien benennen. Vor allem seit den 70er-Jahren blüht diese Szene. Vor allem ab den 80er-Jahren verbreitete sie sich auch über die Grenzen New Yorks und der Vereinigten Staaten hinaus. Spätestens 1990 bekam dann auch der kulturelle Mainstream Wind von der Ballroom-Kultur. Denn damals brachte Madonna ihre musikalische Hommage „Vogue“ heraus.
Das „Voguing“, auf das sich Madonna in ihrem Song bezog, ist eine tänzerische Ausdrucksform, die in den New Yorker Ballrooms entstanden ist. Bewegungen aus dieser Szene zeigt auch Layla in dem Video zu ihrem neuen Song, der den gleichen Titel trägt wie eine Serie, die in der Ballroom-Szene spielt. Auch musikalisch bezieht sich Layla auf die Ballroom-Blütezeit. Denn statt eines im HipHop üblichen Trap- oder Breakbeats hören wir unter ihren Raps eine treibende Four-to-the-floor-Kickdrum. Damals nannte man dieses Hybrid aus House und Sprechgesang „Hip-House“. Einer der ersten Hits des Genres war „Pump Up The Jam“ von Technotronic. Und genau dessen prägnante Synthie-Figur nutzt Layla hier als Grundlage für einen der wenigen deutschsprachigen Hip-House-Banger.
Die Single „Pose“ hat die Rapperin Layla im Selbstverlag veröffentlicht. Heute ist das Stück unser Track des Tages. Hört und seht es Euch hier an: