Dancefloor-Flausch: „Sweety“ von Munya

Munya studierte Klassik und Jazz, bevor sie flauschigen Synth-Pop zu produzieren begann (Foto: Josh Aldecoa)

Unseren heutigen Track des Tages „Sweety“ veröffentlichte die kanadische Künstlerin Munya als fünfte und letzte Vorabsingle ihres zweiten Albums „Jardin“. Es erschien beinahe genau zwei Jahre nach ihrer ersten LP „Voyage To Mars“ aus dem November 2021. Eigentlich schienen die Weichen der Musikerin aus Montreal quasi von Anfang an in Richtung einer Klassik-Karriere gestellt zu sein. So begann sie bereits als Vierjährige, klassisches Klavier zu spielen. Als Teenager begann sie ihr Studium des Operngesangs und klassischer Gesangstechniken. Mit 16 jedoch verliebte sie sich in die Jazz-Musik, die dann auch ihr Fokus an der Universität wurde. Natürlich könnte man vor Hintergrund vermuten, dass Munya aus ihrer musikalischen Biografie verstiegene Avantgarde-Musik destilliert. Oder anderweitige kopflastige Musik, die man in Gebäuden mit Stuck-Verzierungen hört.

Doch stattdessen schlug Munya einen dritten Weg ein. Denn eine weitere große Leidenschaft der Musikerin sind Synthesizer, und zwar in einem tanzbaren Pop-Kontext. Das zeigte etwa eine frühe Single aus der neuen LP, die Giorgio-Moroder-Hommage „Un Deux Trois“. Oder das New-Order-Cover „Bizarre Love Triangle“. Andernorts gibt es vorsichtige Anleihen an brasilianischen Pop der 60er und 70er. Unser Track des Tages wiederum ist eine funky Midtempo-Boogie-Nummer voller anschmiegsamer Sounds. Darauf bettet Munya nicht minder fluffige Gesangsspuren, die im Refrain vom Englischen ins Französische wechseln.

Das Album „Jardin“ von Munya ist auf dem Label Luminelle Recordings erschienen. Der Song „Sweety“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: