Post-punkige Altersideen: „Jump Cut“ von Corridor

Pressebild von Corridor, deren Song „Jump Cut“ heute unser Track des Tages ist.

Corridor haben sich für ihr viertes Album „Mimi“ fünf Jahre Zeit gelassen (Foto: Dominic Berthiaume)

Unser Track des Tages „Jump Cut“ ist der vielleicht beste Song des Albums „Mimi“ der kanadischen Band Corridor. Letztlich ist das immer geschmacksabhängig, und das Quartett aus Montreal bedient auf seiner neuen LP ungewohnt viele Geschmacksnerven. In jedem Falle aber ist unser Track des Tages das treibendste Stück auf „Mimi“. Zu seinen Koordinaten gehören vor allem Post-Punk beziehungsweise Post-Hardcore oder auch Post-Rock sowie ein langer Krautrock-Atem. In einer Manier, die fast schon an Shoegaze erinnert, federt der samtweiche Gesang das stoische Schlagzeug-Bollern ab und balanciert die zackig groovende Rhythmusgitarre aus. Diese Koordinaten bedeuten für Corridor kein Neuland. Auf drei Longplayern durchquerten sie ähnliche Fahrwasser.

Doch seit ihrem Sub-Pop-Labeldebüt im Jahr 2019 als erste französischsprachige Band ist ein halbes Jahrzehnt vergangen. Zeit, in der die Band nachgedacht hat. So beschreibt Sänger und Bassist Dominic Berthiaume „Mimi“ als Album über das Älterwerden und die Beschäftigung mit altersgemäßen neuen Lebensbereichen. Auch musikalisch wollten sie anders vorgehen, wie Jonathan Robert (Gesang/Gitarre/Synthesizer) erklärt: „Dieses Ziel verfolgen wir immer, wenn wir an einem neuen Album arbeiten. Wir wollen etwas auf eine neue Art und Weise aufbauen. Dieses Mal haben wir uns Zeit gelassen. Letztlich hatten wir eher Ideen als Songs, also ist das Ergebnis eine Collage aus den Ideen.“ Doch diese Collagen gehören zum Aufregendsten, was die Band je gemacht hat. Besonders gegen Albumende kommen neue Ideen wie vibrafonartige Sounds („Porte Ouverte“) und Beach-Boys-Reminiszenzen („Pellicule“) zum Tragen.

Das Album „Mimi“ von Corridor ist auf dem Label Sub Pop erschienen. Der Song „Jump Cut“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an:

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