AfroHeat Funky-funky West Africa – Ausflug in eine glorreiche Vergangenheit

Was Neuerscheinungen anbelangt, sieht die Welt für Afrika-Fans derzeit traurig aus – es sei denn, man bevorzugt die junge, cluborientierte elektronisch produzierte Musik, die bei uns als „Afrobeats“ läuft. Der nicht mehr so junge, gleichwohl erlebnishungrige Moderator sinnt auf Abhilfe, und er erinnert sich: Vor vierzig, fünfzig Jahren kam so viel tolles Zeug aus Westafrika, dem sollte er mal wieder nachgehen.

Viel von dieser Musik machte damals Anleihen beim US-Funk à la James Brown, Kool & The Gang oder der Gap Band. Auch in Sachen Kleidung und Mode war man transatlantisch inspiriert. Und nicht wenige Musiker begaben sich auf diesem Weg in eine Art kulturell-politischer Fundamentalopposition.

Der bekannteste Sänger und Bandleader dieser Art war Fela Anikulapo-Kuti aus Nigeria, ein scharfer Kritiker des postkolonialen Systems. Er darf heute nicht fehlen, ebensowenig sein Sohn Femi. Aber es gibt noch sehr viel mehr aus dieser Zeit, das unser Wohlwollen verdient: die Band Edikanfo aus Ghana, der Keyboard-Zauberer Wally Badarou aus Benin – oder auch eine Art funky Gospelmusik, wie sie vor allem in Ghanas Kirchen in den 80er-Jahren sehr populär wurde.