ByteFM Groovebox Der musikalische Kompass dreht Pirouetten

In der ByteFM Groovebox mit Markus Schaper dreht der musikalische Kompass Pirouetten. Wieder gilt es, Musik aus unterschiedlichsten Himmelsrichtungen einzufangen. Auf der Route liegen Kanada, England, Norwegen, Finnland, Tunesien, Ägypten, Frankreich, Deutschland und die Niederlande.

Von dort kommen Presk und Singularis. Beide haben den Floor im Auge, hören aber auf ein unterschiedliches Beatmaß. Auf Beatexperimente sind auch The Modern Deep Left Quartet spezialisiert. Das Projekt unter Federführung des Kanadiers Mathew Jonson ist auch unter Cobblestone Jazz weit und breit bekannt. Jonson & Co. aka TMDLQ werfen Samba aufs Parkett.

Wenn Slakah The Beatchild, ebenfalls aus Kanada, seine Skills und sein Repertoire aus Soul, HipHop & R’nB auf eine Scheibe Musik bannt, dann glänzen die Augen und der Groove hat sofort Grip. Gleiches gilt für den britischen Rap-Artist Ty, der auf TruThoughts mit einer EP-Serie glänzt und neues Material vorlegt, das Trost in allen Lebenslagen bringen soll.

Rosie Lowe ist gerade mit einer ersten EP vorstellig, da wird sie in UK schon förmlich durch die Decke gelobt. Verständlich. Avantgarde-Soul, Folkflair und Electronica, produziert von Kwes & Dave Okumu und dazu ein Stimmenklang, der verzückt.

„Ihre Stimme“ heißt auf arabisch Sawtuha und „Sawtuha“ ist der Titel eines besonderen Albums, auf dem neun Frauen aus Tunesien, Ägypten und Libyen ihre Stimmen erheben. Sie singen über die Zustände in ihren Ländern, nach dem der Arabische Frühling nicht fürs Aufblühen gesorgt hat. Korruption, Unterdrückung, Diskriminierung. Ein mutiges Projekt, initiiert von einer NGO und produziert von Odisee aus Brooklyn und Olof Dreijer von The Knife.

Der Schwede gibt die weitere Richtung an, ab in den Norden. Der norwegische Soundfriemler Cashmere Cat und das finnische Duo Femme En Fourrure machen sich lautstark-perkussiv und trolldunkel-groovend auf den Weg. La Femme hingegen sorgen für einen Jauchzer - ist das Album dieses Kollektivs nicht weniger als ein kommendes Highlight. „Psycho Tropical Berlin“ der Titel. Das reicht doch, oder!

Französisch klingt auch Ensemble Du Verre, aber es sind wohl nur die Hugenotten-Wurzeln des Masterminds Sönke Düwer. Der Multiinstrumentalist und sein Team lassen es im Geist des Spritual Jazz klingen, klingen, klingen!