ByteFM Klassik Zwischen Onomatopoesie und Kesselpauke

„Edle und respektierte Bürger Zürichs, Studenten, Handwerker, Arbeiter, Vagabunden, Ziellose aller Länder, vereinigt euch. Im Namen des Cabaret Voltaire habe ich heute Abend eine Erklärung abzugeben, die Sie erschüttern wird. Wir haben beschlossen, unsere mannigfaltigen Aktivitäten unter dem Namen Dada zusammenzufassen. Wir fanden Dada, wir sind Dada, und wir haben Dada.“

Das waren die Worte des Psychoanalytikers und Schriftstellers Richard Huelsenbeck in einer Erklärung an das Publikum im frisch gegründeten „Cabaret Voltaire“. Am 5. Februar 1916 wurde das legendäre Kleintheater in der Spiegelgasse 1. in Zürich von der Künstlerin Emmy Hennings und dem Autor Hugo Ball ins Leben ins Leben rufen und dem Dadaismus sogleich erstes Leben eingehaucht. Doch wie mag es in diesen Räumen wohl zu jener Zeit geklungen haben? Ton-, Bild- oder gar Filmaufnahmen gibt es keine, lediglich einige wenige Zeitzeug*innenberichte und natürlich allerhand Mythen und Legenden, die sich um das, zum Teil ohrenbetäubende, Spektakel in jenen Räumen ranken. In dieser Ausgabe ByteFM Klassik versuchen wir einmal, ein paar klanglichen Spuren nachzugehen; hören Onomatopoetisches, Ohrenbetäubendes, Bruitistisches, angeeigneten Ragtime und durchaus auch (evtl. verstörend) Schönes von u. a. Kurt Schwitters, FKA Twigs oder Max Reger.