Der West-Östliche Diwan September - Klänge für die Zwischenzeiten

Der September ist irgendwas, aber keiner weiß, was. Nicht mehr Sommer, noch nicht Herbst, Frühling sowieso nicht und manches erinnert schon an den Winter. Er ist zeitliches Zwielicht. Damit wird er interessant. Es gibt viele September-Songs, der DIWAN hat einige zusammengestellt. Einer der wohl berühmtesten ist von Kurt Weill. Aber sie heißen nicht immer so. Sie verstecken sich oft unter irreführenden Titeln („Some Velvet Morning“). Es geht in ihnen um Einsamkeit, um Sehnsucht, um mystisches Ambiente, um Wanderwege durch Tacoma, der „City of Destiny“, was nicht nur Fügung und Schicksal heißt, sondern auch Verhängnis.

In dem Song „Tidal Wave“ wurde der Tsunami 2004 vorausgeahnt – 20 Jahre vorher. Nein, kein September-Song. Aber was sonst? Und ein einsamer Junge sitzt irgendwo am Ufer und träumt vom großen Meer, das unerreichbar ist. Einsam ist auch dieser Mann: „In my room, way at the end of the hall I sit and stare at the wall, thinking how lonely I've grown, all alone in my room” (Walker Brothers). Und mit David McWilliams kommt es noch dramatischer: “I met a man just yesterday, he did not move or give command, he had a time glass in his hand” (“September Winds”).