Kaleidoskop American Primitive Guitar Music
Im Kaleidoskop lauert schon mal der ein oder andere Gitarrenklang, doch diesmal gibt es kein Erbarmen, denn es wird eine Stunde lang der American Primitive Guitar Music gefrönt. Auch Kollege Till Kober gibt sich dieser oft in seiner Sendung ,,Bordermusic” hin. Sehr interessant der Kommentar eines Hörers dahingehend, dass der amerikanische Primitivismus wohl doch ziemlich kompliziert sei. Ja, alles nicht so einfach.
Der Begriff an sich ist schon mit Doppeldeutigkeiten belastet, wurde er doch von John Fahey, US-amerikanischer Gitarrist (1939-2001) in die Welt gesetzt. Damit hat aber der oftmals ziemlich konträre Fahey laut seinem Biographen Steve Lowenthal (Dance of Death: The Life of John Fahey, American Guitarist) eigentlich möglicherweise aber nur die Flucht nach vorn angetreten. Er wollte auf keinen Fall Folkmusiker genannt werden, sondern sah sich als Komponisten. Er konnte aber weder Noten lesen noch schreiben und glorifizierte dieses Defizit, auch selbstironisch, zum “hab ich mir alles selber beigebracht”, in Anlehnung an die französischen “primitiven” Künstler.
Nach der Wiederentdeckung Faheys und seiner Zeitgenossen durch eine jüngere Musikergeneration verschiedenster Ursprungsstile und auch dreier Plattenlabel, nämlich Steve Lowenthals VDSQ, Tompkins Square Records und Three Lobed Records (und später dann noch Paradise Of Bachelors und Thrill Jockey), die wiederum geschmacklich aus ganz verschiedenen Ecken kamen, fasst man nun eine wachsende Gemeinde von MusikerInnen unter dem Begriff American Primitive Guitar Music zusammen. Was haben die nun wirklich gemeinsam? Elkhorns Gitarrist und Filmemacher Jesse Sheppard, der jüngst ein Festival rund um die American Primitive Guitar Music in John Faheys Heimat Tacoma organisierte, bringt es auf den Punkt (zumindest versucht er es, aber bei Gefühlen ist das nicht ganz simpel):
“Egal, aus welcher musikalischen Ecke die Musiker kommen, welche Instrumente benutzt werden oder ob gesungen wird zusätzlich oder welchen Ursprungs die dargebrachte Musik ist: Die sehr gefühlsbeladene Musik spiegelt die Seele des Musikers wieder.” Die Gitarre ist dabei das Instrument der Wahl, denn, so Marisa Anderson, sie kann alles: Rhythmus, Bass, mehrere Melodien gleichzeitig, Dynamik und Farbe.
So klingen die oftmals iterativen, meditativen, introvertierten und meist melancholischen Songs, meist wie ein ganzes Orchester in Arbeit.
Heute also Gitarren en masse (und auch ein Banjo) der klassischen und modernen American Primitive Guitar Music oder was immer diese Menschen zusammenhält, denn auch wenn sich nicht alle dem Genre (ist es eins?) zuordnen lassen wollen - zusammen spielen tun sie alle gern.
Der Begriff an sich ist schon mit Doppeldeutigkeiten belastet, wurde er doch von John Fahey, US-amerikanischer Gitarrist (1939-2001) in die Welt gesetzt. Damit hat aber der oftmals ziemlich konträre Fahey laut seinem Biographen Steve Lowenthal (Dance of Death: The Life of John Fahey, American Guitarist) eigentlich möglicherweise aber nur die Flucht nach vorn angetreten. Er wollte auf keinen Fall Folkmusiker genannt werden, sondern sah sich als Komponisten. Er konnte aber weder Noten lesen noch schreiben und glorifizierte dieses Defizit, auch selbstironisch, zum “hab ich mir alles selber beigebracht”, in Anlehnung an die französischen “primitiven” Künstler.
Nach der Wiederentdeckung Faheys und seiner Zeitgenossen durch eine jüngere Musikergeneration verschiedenster Ursprungsstile und auch dreier Plattenlabel, nämlich Steve Lowenthals VDSQ, Tompkins Square Records und Three Lobed Records (und später dann noch Paradise Of Bachelors und Thrill Jockey), die wiederum geschmacklich aus ganz verschiedenen Ecken kamen, fasst man nun eine wachsende Gemeinde von MusikerInnen unter dem Begriff American Primitive Guitar Music zusammen. Was haben die nun wirklich gemeinsam? Elkhorns Gitarrist und Filmemacher Jesse Sheppard, der jüngst ein Festival rund um die American Primitive Guitar Music in John Faheys Heimat Tacoma organisierte, bringt es auf den Punkt (zumindest versucht er es, aber bei Gefühlen ist das nicht ganz simpel):
“Egal, aus welcher musikalischen Ecke die Musiker kommen, welche Instrumente benutzt werden oder ob gesungen wird zusätzlich oder welchen Ursprungs die dargebrachte Musik ist: Die sehr gefühlsbeladene Musik spiegelt die Seele des Musikers wieder.” Die Gitarre ist dabei das Instrument der Wahl, denn, so Marisa Anderson, sie kann alles: Rhythmus, Bass, mehrere Melodien gleichzeitig, Dynamik und Farbe.
So klingen die oftmals iterativen, meditativen, introvertierten und meist melancholischen Songs, meist wie ein ganzes Orchester in Arbeit.
Heute also Gitarren en masse (und auch ein Banjo) der klassischen und modernen American Primitive Guitar Music oder was immer diese Menschen zusammenhält, denn auch wenn sich nicht alle dem Genre (ist es eins?) zuordnen lassen wollen - zusammen spielen tun sie alle gern.
Weitere Ausgaben von Kaleidoskop
Playlist
1. |
John Fahey / A Raga Called Pat (Part One) Days Have Gone By, Vol. 6 / Takoma Records |
… |
2. |
Glenn Jones / From Frederick To Fredericksburg The Giant Who Ate Himself and Other New Works For 6 & 12 String Guitar / Thrill Jockey |
… |
3. |
Richard Osborn / Monastary Endless / Tompkins Square Records |
… |
4. |
Max Ochs / Oncones The Music of Harry Taussig and Max Ochs / Tompkins Square Records |
… |
5. |
Jack Rose / Song For The Owl The Black Dirt Sessions / Three Lobed Recordings |
… |
6. |
Ben Chasny / Dead And Rising Paper Leaves - A Terrascope Celebration / Terrascope |
… |
7. |
Nathan Bowles / Girih Tiles Plainly Mistaken / Paradise of Bachelors |
… |
8. |
Steve Gunn / Park Bench Smile Eyes On The Lines / Matador |
… |
9. |
Nathan Salsburg / Ruby’s Freilach / Low Spirits Third / No Quarter |
… |
10. |
Elkhorn / Due West The Black River / Debacle Records |
… |
11. |
Marisa Anderson / Pulse Cloud Corner / Thrill Jockey |
… |
12. |
Sarah Louise / When Winter Turns Deeper Woods / Thrill Jockey |
… |
13. |
Rob Noyes / Further Off The Feudal Spirit / Poon Village |
… |
14. |
Gwenifer Raymond / Requiem For John Fahey You Were Never Much Of A Dancer / Tompkins Square |
… |
Kommentare