La France, en confidence 22.07.2009

La France en Duo: En Trio, mit Jérôme Minière und Musik aus Québec/Kanada.

Na klar, Aracade Fire. Und Wolf Parade, und noch ein paar andere. Kommen aus Montréal, und Montréal ist toll, Szene wie in New York, aber mehr Bars als Business, mehr Musik, weniger Plattenfirmen. Place to be...
Nur eben nicht denkbar ohne die Musiker, die immer noch ihre "Arbeit" auf französisch abliefern. Die anglophone Szene in Montréal ist vielleicht international repräsentativ - sie ist es nicht in der eigenen Stadt. Da lebt sie mit und von den frankophonen Musikern, die mit ihrer Sprache in ihrer Stadt einen Zinnober machen, einen Konzert- und Musik-Marathon, dass der Besucher manchmal denkt: ist das jetzt eine letzte kulturelle Blüte, bevor Montréal und das frankophone Kanada ganz im englischsprachigen Nordamerika, in der vernetzten Netz-Welt der Lingua Franca unserer Zeit versinken?
Jérôme Minière ist hemmungslos frankophon und macht Musik und Texte über die amerikanische Welt, in der er lebt auf mal diskrete + charmante, mal direkte, berührende Weise. Er baut Geschichten, Miniaturen der Realität, er spiegelt seine Welt unter dem Mikroskop. Er übertreibt, ganz wunderbar. Wenn einem überall in Amerika die Börsenkurse, die Zahlen um die Ohren gehauen werden - dann spitzt Jérôme das noch zu und gibt die Kurse in genau den Bereichen durch, die - noch - frei davon sind: "Selbstvertrauen: 0,6; Sinn des Lebens: 4,8; effektive, reale Poesie: 11,1."
Es ist dem Kölner Le Pop-Label zu danken, dass Jérôme auf Deutschland-Tournee war, dass seine Alben (zuletzt "Coeurs") hier erschienen sind - wir haben die Gelegenheit genutzt und uns mit ihm getroffen und seine Welt, seine Stadt, seine Musik angeguckt.