La France, en confidence Sehnsüchtig, skeptisch, schlafwandlerisch.

Sehnsüchtig ist Raphaël, aus Paris, endlich wieder und fast noch mehr als zu seinen Anfängen. Das zehnte Raphaël-Studioalbum „Une Autre Vie“, mit Texten, in denen nichts an unserer Gegenwart beschönigt wird und trotzdem das andere, bessere Leben sehnsüchtig gesucht, ist eins seiner besten überhaupt. Und zwar auch wegen der Musik. Noch skeptischer gegenüber dieser sich verändernden Gegenwart sind Zoufris Maracas, aus Sête. Ein Duo, das in Mali, Mexiko und immer wieder in der Pariser Metro gelernt hat, sich einen Reim auf das Leben zu machen, eigentlich eine frohen, akustischen, tanzbaren. Aber ihr neues Album „La Course Folle“ ist dann doch ein bisschen melancholischer als früher. Tanzbar ist es geblieben! Und Bastien Lallemant schließlich, aus Dijon, wird immer dann schlafwandlerisch sicher in seiner Musik, wenn er sie in der französischen Südhälfte aufnimmt. Diesmal ist es das Album „La Paresse“ (Der Müßiggang), das er sich gemeinsam mit Élisabeth Spettro eben da ausgedacht hat: Lauter leise, mal tiefgehende, mal oberflächliche, stets beschwingte Chansons, passend zu den langen Sommerferien, die die beiden im Süden verbracht haben. Außerdem gibt es Musik von Yoa, Jäde, Bayta und von dem Elektroniker Rone: die Veröffentlichung seines Meilenstein-Albums „Creatures“ jährt sich zum zehnten Mal.