Neue Platten: An Horse – „Walls“

Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.

Wer? Zwischen den Regalen ihres gemeinsamen Arbeitsplatzes in einem Plattenladen in Brisbane, Australien, lernte sich das Duo An Horse, aka Kate Cooper und Damon Cox, 2007 kennen. Musikalisch und menschlich verstand man sich bestens, baute im Hinterzimmer des Ladens eine Anlage auf und fing an, nach Feierabend die gemeinsame Band und den An-Horse-typischen, eingängigen Indierock zu entwerfen. Mit einer ersten EP im Gepäck setzten die beiden in die USA über, wurden prompt von den kanadischen Indie-Schwestern Tegan And Sara entdeckt und mit auf Tour genommen. Es folgten das erste Album „Rearrange Beds“, inklusive der Sommerhit-tauglichen Single „Camp Out“, eine Tour mit Death Cab For Cutie sowie weitere, fast alle Kontinente umfassende Touren, ein Umzug nach Vancouver, Kanada, und jetzt das neue, zweite An-Horse-Album „Walls“.

Was? An Horse erfinden auch auf ihrem zweiten Album das Konzept des Pop-Duos nicht neu. Doch ihr Zusammenspiel von melodiösen Gitarren-Hooks und treibendem Schlagzeug, der unaufdringlich charmanten Stimme Kate Coopers, die auf Walls vermehrt mit Background-Gesang von Damon Cox harmoniert, und ihr Wechselspiel von dynamischen Popnummern hin zu melancholisch-sehnsüchtig reduzierten Songs, hat seinen eigenständigen Charakter.

Aufrichtig und wie direkt aus dem Tagebuch zwischen Tourleben und dem zwischenmenschlichen Beziehungsalltag herausgeschrieben, erzählen Songs wie „Trains And Tracks“ oder „Windows In The City“ nach-vorne-rockend bis nachdenklich Geschichten von Nähe und Distanz, Frustration und Aufbruch.

Warum? Der Album-Opener „Dressed Sharply“ hätte sich ebenso gut auf dem Vorgängeralbum zu „Walls“ gemacht. Insgesamt erweitern An Horse das bandeigene Konzept eingängiger bis ruhiger Schrammelgitarren-Hymnen auf ihrem zweiten Album auch nicht wirlich um nennenswerte klangliche Facetten, sondern eher um ein Plus aus Erfahrung und Vertrauen in die eigenen Stärken.

Refrains zum Mitsingen zu schnörkellosen Texten über Zweisamkeit, Einsamkeit und alles dazwischen. Innovativ geht anders, liebenswerter Gitarrenpop genau so.

Label: Grand Hotel Van Cleef | Kaufen

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