Steve Mason – „Monkey Minds In The Devil’s Time“ (Domino)
6,5
20 Stücke listet die Rückseite des neuen Albums von Steve Mason – da darf man sich als Hörer durchaus mal kurz etwas überrumpelt fühlen. Bei näherer Untersuchung stellt sich dann allerdings schnell heraus, dass es sich um neun Titel handelt, die durch elf kürzere Interludes und Songschnipsel verbunden werden.
Trotzdem erweist sich „Monkey Minds In The Devil’s Time“ als anspruchsvolles Material: Den von der Beta Band bekannten Folktronica-Stil ergänzt Steve Mason um kunterbunte Einflüsse, die für einen Stileklektizimus zwischen Pop, Soul, HipHop und TripHop sorgen. Auch einige Dub-Elemente, die einem noch von Masons letztem Album bekannt vorkommen dürften, sind mit von der Partie. Die Interludes reichen von Soundscapes über gesprochene Samples bis hin zu einem als Instrument benutzten Formel-1-Motorengeräusch.
All diese Fragmente und Genremixturen sorgen dafür, dass das Hören „Monkey Minds In The Devil’s Time“ gerade in der zweiten Hälfte des Albums zur trippigen Erfahrung werden kann. Zusammengehalten werden die Songs vor allem von Steve Masons klagender Stimme, die sich als roter Faden durch die meisten Stücke zieht. Inhaltlich schlägt Mason politische Töne bis hin zum Protestsong an, um mit „Come To Me“ doch noch auf einem versöhnlich-hoffnungsvollen Ton zu enden.
Mit „Monkey Minds In The Devil’s Time“ ist es Steve Mason gelungen, die Einflüsse seiner bisherigen Soloalben wie auch seine Wurzeln bei der Beta Band in einem Album zu vereinen und gleichzeitig weiterzuentwickeln. Herausgekommen ist dabei eine mehr als abwechslungsreiche Platte, die es trotz aller Stilvielfalt schafft, nicht zu einer zusammengewürfelten Werkschau abzudriften, sondern insgesamt als kohärentes Album zu wirken. Bleibt nur die Frage offen, ob ein etwas geradlinigeres Album nicht noch mehr Potenzial gehabt hätte.
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