In Erinnerung an Maria Callas

Geburtstag
Foto: Warner Media

Maria Callas war die Opern-Ikone des 20. Jahrhunderts. Sie formte den Charakter der Diva und begeisterte die ganze Welt mit ihrem facettenreichen, dramatischen Sopran, mit dem sie über drei Oktaven abdeckte.

In ihrem Leben wurde es Maria Callas nie leicht gemacht. Als Kind unterstand sie der harten Erziehung der Mutter. Je bekannter und erfolgreicher die Sängerin später wurde, umso mehr Neid und Missgunst erfuhr sie. Die Presse stilisierte Callas zu der Diva schlechthin, die aufbrausend war und irrational handelte. Doch mit vielen Skandalen, die ihr angedichtet wurden, hatte sie überhaupt nichts zu tun.

Im Jahr 1958 zum Beispiel sollte Maria Callas die Opernsaison in Rom mit Bellinis „Norma“ eröffnen. Vor der Premiere erkrankte sie allerdings an Bronchitis. Als sie der Opernleitung mitteilte, dass sie einen Ersatz parat halten sollten, wurde Callas gesagt, dass sie nicht zu doublen sei. Am Tag der Premiere ging sie auf die Bühne, hielt aber nur einen Akt lang aus. Dass sie die Oper abbrach, wurde ihr selbst zur Last gelegt. Die Presse versuchte sogar zu beweisen, dass Callas gar nicht krank gewesen sei. Dreizehn Jahre später gewann sie diesbezüglich einen Prozess gegen das Opernhaus, doch da war ihre Karriere schon vorbei.

Angefangen hatte diese 1942, fünf Jahre, nachdem die 14-jährige Callas das erste Mal Gesangsstunden genommen hatte. Ihre Lehrerin Elvira de Hidalgo erkannte früh das phänomenale Talent der Callas und brachte sie im Chor der Athener Oper unter. 1942 ergatterte Callas dann die Hauptrolle in Puccinis „Tosca“. Es folgten viele größere Auftritte, internationale Kritiker wurden auf die junge Sängerin aufmerksam. Im September 1945 beschloss sie, sich auf internationalen Bühnen zu versuchen. Mit nur 21 Jahren verließ Callas Griechenland und ging zu ihrem Vater nach New York.

Dort sang Callas bei der renommierten Metropolitan Opera vor, doch schlug den Vertrag aus, der ihr angeboten wurde. Ihr internationales Debüt hatte Callas in Italien. Ein befreundeter Sänger aus Chicago empfahl sie nach Verona. In der Stadt traf Callas auf Giovanni Battista Meneghini, einen reichen Unternehmer. Die beiden heirateten 1949. Im gleichen Jahr begeisterte sie das Publikum von Venedig, als sie innerhalb einer Saison sowohl die Rolle der Brünnhilde in Wagners „Walküre“ als auch die der Elvira in Bellinis „I puritani“ sang. Beide Parts unterscheiden sich gravierend im Gesangsstil, doch Maria Callas meisterte sie in kurzer Zeit.

In den folgenden Jahren stand Callas auf allen wichtigen Bühnen Italiens, inklusive der La Scala in Mailand. Ihr Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera folgte 1956. In den 50ern hatte sie Engagements überall auf der Welt, unter anderem an der Londoner Royal Opera, viele in den USA. Doch mit den 60er Jahren schwand ihr Erfolg nach und nach. Ihre Affäre mit Aristoteles Onassis und die Scheidung von ihrem Mann setzten Callas Image zu.
Außerdemm soll ihre Stimme an Brillanz und Standhaftigkeit verloren haben, dennoch gab sie umfeierte Konzerte. Die Medea, Tosca und Norma waren Callas Paraderollen. Ihren letzten Bühnenauftritt hatte Callas als Floria Tosca 1965 im Covent Garden in London.

Ihre letzten Jahre verbrachte Maria Callas in Paris. Hier starb die Sängerin am 16. September 1977 an einem Herzinfarkt. Heute wäre sie 90 Jahre alt geworden.

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