Neue Platten: Tim Hecker & Daniel Lopatin – Instrumental Tourist

MirauCooperative

3,5

Wenn man bedenkt, dass Tim Hecker bereits seit 1996 aktiv ist, stapelt man sicher nicht zu tief, wenn man sagt: „Der Mann hat Status“. Nun hat er zusammen mit Daniel Lopatin ein neues Album veröffentlicht, das sich „Instrumental Tourist“ nennt und sich ganz der Ambient-Musik und dem Schaffen von Atmosphäre verschreibt.

Und so muss man das Album auch sehen, denn außer dieser Atmosphäre hat das Album nicht viel zu bieten. Wenig bis gar keine Beats, kein Gesang und erst recht kein Ziel. Die Lieder führen nirgendwo hin und wirken eher wie eine zufällige Anordnung verschiedener Synthesizer-Sounds. Sicher, zufällig werden diese Soundschnipsel nicht sein, doch wird man auch nicht eines Besseren belehrt, wenn man versucht, sich die gewünschten Atmosphären aus den Songtiteln abzuleiten. Da gäbe es beispielsweise „Scene From A French Zoo“ oder „Uptown Psychedelia“ und „Racist Drone“, wo die Themen entweder nur sehr mäßig verarbeitet wurden oder die beiden Kollaborateure über eine recht eigenartige Weltanschauung verfügen. Letztendlich muss man aber überlegen, was wie wen inspiriert und deshalb fällt es Menschen ohne Zugang zu solcher Musik vielleicht schwer, eine Art Können oder musikalisches Genie dahinter zu erkennen. Doch beim ambitionierten Ambient-Hörer kann das Album dann doch den einen oder anderen Punkt einfahren.

Schlussendlich könnte man natürlich auch generell über so atmosphärische Musik wie die vorliegende diskutieren und welchen Platz sie in der Welt hat. Einfach so würde der Autor „Instrumental Tourist“ nicht empfehlen. Das Album wäre im Hintergrund sicherlich kein Störfaktor, doch vermissen würde es wohl niemand.

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