Sich selbst die Nächste, mit dem Rücken zur Wand: Rapperin Kari Faux

Kari Faux

Sich selbst die Nächste ist HipHop-Künstlerin Kari Faux in ihrem neuen Track „While God Was Sleepin’“. Die als Kari Rose Johnson in Little Rock, Arkansas geborene Rapperin und Produzentin hat es ja versucht. Aber Gott hat nicht abgenommen, als sie anrief, um sich von ihm Entscheidungen und Urteile abnehmen zu lassen. Weil er geschlafen hat, nimmt sie an. Doch beim nächsten Kontaktversuch drückt er sie einfach weg und fordert sie per Kurznachricht auf, sich selbst zu retten. Fast wie bei Nietzsche muss sie nun also die selbstverschuldete Unmündigkeit überwinden. Mit dem Unterschied, dass bei Kari Faux Gott nicht tot ist. Aber er hat Feierabend und die Konsequenz ist die gleiche: Die Protagonistin des Tracks ist sich selbst die Nächste. Und muss somit ihre Entscheidungen eigenverantwortlich treffen.

Sich nicht auf eine höhere Instanz berufen zu können, zeitigt in unserem Track des Tages manchmal rücksichtslose Entscheidungen. Denn Rücksicht kann schwerfallen, wenn man, wie Faux erzählt, am zehnten Geburtstag von der eigenen Mutter bestohlen wird und als Resultat dessen, niemandem über den Weg traut. Künstlerisch hat Faux viele gute Entscheidungen getroffen, wurde von Donald Glover gefördert und hat in zwei der wichtigsten HipHop-Städte gelebt. Atlanta und Los Angeles nämlich. Statt sich die dritte Rap-Hauptstadt New York vorzunehmen, ist sie wieder in Little Rock angekommen. Mit sich selbst eher im Reinen als mit Gott, aber zumindest hat sie mit ihm alles Notwendige geklärt.

Kari Faux‘ Mixtape „Lowkey Superstar“ ist auf dem Label Change Minds erschienen. Sein Opener „While God Was Sleepin’“ ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: