VÖ: 29.01.2010
Web: http://www.midlake.net/
Label: Coop
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Was Midlake interessant macht, ist sicher nicht die unverzeihliche Flöte, die auf beinahe allen elf Songs der neuen Platte vertreten ist. Dieses grässliche Blasinstrument ist zu verteufeln – sie muss verbannt werden, ganz egal, ob Gitarrist Eric Pulido früher mal selbst hineingepustet hat. Höchstens der Folk-Ansatz, dem die fünf Amerikaner Pulido, Tim Smith, Eric Nichelson, Paul Alexander und McKenzie Smith auf ihrem dritten Album nachgehen, bietet eine wackelige Rechtfertigung.
Nein, was Midlake interessant macht, ist die Abkehr vom Jazz. Schließlich lernten sich die Mitglieder der Ursprungsbesetzung allesamt als Studenten des frickeligen Nerdsounds kennen. Umso spannender (und entspannender), als die neue CD hieran nun wirklich nicht mehr erinnert. Erstaunlich häufig wird zur elektrischen Gitarre gegriffen – das war man so nicht gewöhnt. Einige Songs überlaufen problemlos die 4-Minuten-Marke, nur improvisiert – denn hieran könnte man sie doch entlarven – wird nicht. Die schwermütigen Lieder sind auskomponiert. Alles hat seinen Platz und fügt sich zu einer gelungenen, homogenen Klangkulisse. Einzig der Flötenspieler weiß vielleicht nicht genau, was er tut.
Jeden Tag hört Ihr im ByteFM TourKalender einen Song aus unserem Album der Woche. Eine ausführliche Vorstellung folgt am Freitag in Neuland, der Sendung mit den neuen Platten. Neuland wird wiederholt am Sonntag ab 16 Uhr.