„Goan Go“: Lo-Fi-Punk von Babyfang aus Brooklyn

Die 2020 gegründete Doomsday-Punk-Band Babyfang veröffentlicht im Februar 2023 ihre erste LP

Mit dem Song „Goan Go“ hat die US-amerikanische Band Babyfang ihr erstes Album angekündigt. Das Trio aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn nennt seine Musik selbst „Doomsday Punk“, was seinen Stil ziemlich akkurat beschreibt und doch zugleich auf die falsche Fährte einlädt. Denn mitnichten wird hier das Jüngste Gericht mit Gitarrengemetzel, lautem Gekreische oder gar Pogo herbeigespielt. Vielmehr steht die Apokalypse hier nicht als pompös angekündigtes Event ins Haus, sondern ist – viel erschreckender – schon um uns. So zumindest klingt die Band auf ihrer ersten EP „Olive Juice“, die sie im Sommer 2020 veröffentlichte, kein halbes Jahr nach der Bandgründung inmitten des Pandemiebeginns. Die Aufnahmen sind rau und lo-fi wie die Stücke einer inspirierten Band, die gerade erst ihre Instrumente entdeckt. Was bei Babyfang zum Teil auch hinkommen müsste.

Erst knapp ein Jahr vor der Bandgründung hatte Sänger Théo Mode nämlich seine erste Gitarre erworben. Mit Canteen Killa am Schlagzeug und Evan Lawrence von der Soul-Alt-Rock-Band Jelani Sei am Bass fing die Band auf ihrer ersten EP „freudig chaotische, glückliche, lustvolle, intensive, kostbare und dringende Energie einer neuen Liebe“ ein. Die Songs klangen ungehobelt und desillusioniert, aber zugleich melodiös, atmosphärisch dicht und gelegentlich sogar schön. Auf unserem Track des Tages spielt das Trio tighter und druckvoller auf. Dafür weht thematisch ein wechselhafter und oft rauerer Wind. Das erste Album sei „eine Antwort auf/ein Ausdruck von all dem, was wir als afroamerikanische Band angesichts all dessen, was gerade passiert, gefühlt haben“, sagt die Gruppe. Nämlich „eine Menge Wut und Freude und Hoffnung und Traurigkeit und Dankbarkeit dafür, dass wir diese Musik überhaupt machen können“.

Das Album „In The Face Of“ von Babyfang erscheint am 2. Februar 2023 auf dem bandeigenen Label Lucidhaus. „Goan Go“ ist heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an: