Ruthven verfolgt einen ungewöhnlichen Soul-Ansatz (Foto: Buster Grey-Jung)
Unser heutiger Track des Tages „I Can’t Go There“ ist ein Song auf dem ersten Album des britischen Singer-Songwriters Sean Nelson. Als Musiker nennt sich der Südlondoner Producer und Sänger Ruthven und verfolgt einen eigenen, ungewöhnlichen Soul-Ansatz. Darin kontrastiert er kühle Elektronik mit warmen Vocals und verfolgt so einen Pfad, der in den 1980ern angelegt wurde. Damals loteten Leute wie Prince die Möglichkeiten neuer Sound-Technologien aus. Sie schufen dabei eine kristallklare Klangwelt, die ohne das passende Songwriting steril wirken würde. Daran, diese Tradition fortzuschreiben, haben sich unter anderem D’Angelo und Jai Paul versucht. Beide erreichten mit ihren Herangehensweisen neue künstlerische Höhen. Ersterer mit einer tighten Band, die Gesetze des Timings verbog, letzterer mit elektronischer Dekonstruktion.
Heute arbeitet Paul eher hinter den Kulissen bei dem Label Paul Institute, das er mit seinem Bruder A. K. betreibt. Dort veröffentlicht Ruthven seit 2017 und hat mit A. K. Paul gemeinsam sein Debütalbum produziert. Dieser half Ruthven, sich zu noch stärkerem Material anzutreiben als seine überwiegend verlorengegangenen Songskizzen. Unser Track des Tages verarbeitet „so etwas wie einer ‚Werden-sie-oder-werden-sie-nicht‘-Liebesgeschichte“, erklärt Ruthven. „Die Melodie des Songs hat eine ziemlich heitere Energie, aber durch den Text zieht sich eine etwas kältere Botschaft.“
Das Album „Rough & Ready“ von Ruthven ist auf dem Label Paul Institute erschienen. Der Song „I Can’t Go There“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: