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Cosmos Americans

ByteFM: Cosmos vom 29.10.2020

Ausgabe vom 29.10.2020: Americans

Manchen der heute zu hörenden amerikanischen Musiker*innen, aus den 60ern des vergangenen Jahrhunderts bis hinein in’s heute, mag zum Vorwurf gemacht werden können, sie hätten am wenigsten auf ihr körperliches und geistiges Wohlergehen geachtet, meint, keine Drogen und bloß nicht zu viele "Logentürchen“ in der Welten Theater aufstossen. Teilweise besehen jene das jedoch komplett anders und wem nützt Reue allemal? Andere fanden einen Glauben, es gibt ihnen Halt und Sinn, wieder andere gingen für immer und sind durch ihre Kunst in Erinnerung geblieben. Keinem von jenen, denen wir heute zuhören, kann Dummheit, Einfalt nachgesagt werden, eher haben sie das jeweilige Geschehen in den Fokus genommen und reflektiert, uns zum Beispiel auch daran teilnehmend gemacht, was in ihrem Land geschieht und somit dazu beigetragen, dass wir hier in Europa über unseren Radius hinaus unsere Sicht geschwenkt haben. Da durften wir aber staunen, was die "Amis“ so alles drauf hatten, mal ganz vom Rock’n’Roll abgesehen. Aber, auch durften wir sehen, wie grausam, wie aus einer alten Zeit hier in Europa, es dort noch immer zuging und zugeht. Amerikaner mit dunkler Hautfarbe, die in einem diabolischen Ritual umringt von denen mit hellerer Hautfarbe, von dem starken Ast eines Baumes am Strick hängen, oder von martialisch ausgerüsteten Polizei-Soldaten, vor den darauf gerichteten Objektiven der mobilen Telefone umstehender Passanten, ihres Status, ihres Rechts für Leben enthoben, beraubt werden. Auf und ab geht’s da drüben zu und werfe ich den ersten Stein, landet der nicht weit übers Meer, im realistischen wohl eher eben auch unweit, vor meiner eigenen Tür,
in Deutschland, in Europa, von woher viele der hellhäutigen Bewohner der USA mal gekommen sind, der Hoffnung auf ein besseres Leben, dem Paradies auf Erden zustrebend……. .
…….So halt. Musik für den längsten Oktober, wo ein jeder Tag, bis hin zum 3.November, wie ein Jahrzehnt sich anfühlt. 2020, ein Jahr der Maskerade und gleichzeitig so demaskierend. Was uns effektiv eint, ist die Pandemie, der Wahnsinn. Beides eigentlich soll bleiben, wo das Fracking sitzt. Es soll ein Trost im übertragendem Geist sein, für die verwundete Psyche, nicht nur die der Amerikaner, wenn Billie Eilish in ihrer VR Show sich mit den Worten verabschiedet:
" One day, if we vote the orange man out, we might see each other again“
Für einen wirklichen Fortschritt und einer globalen Genesung dann und im allgemeinem kann ich mich keinesfalls verbürgen, für die Güte der Musik und des darin gesagten hier und heute lege ich jedoch
mindestens meine zwei Hände in’s Feuer………. !

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Playlist

1.  David Crosby / What Are Their Names
If I Could Only Remember My Name / Atlantic
2.  Buffalo Springfield / For What It's Worth
Star Collection / Midi
3.  The Band / The Weight
The Last Waltz (O.S.T.) / Warner Bros. Records
4.  Black Pumas / Eleanor Rigby
Black Pumas (Bonus 7inch) / ATO Records
5.  Spiritual Souls / We Came To Show You The Way
Tone B Nimble-Soul Is My Salvation/Chapter 7 (7inch) / Rain&Shine
6.  Frank Ocean / Super Rich Kids
Channel Orange / Island Def Jam Music Group
7.  Gorillaz + Schoolboy Q / Pac-Man
Song Machine-Season One / Parlophone
8.  Run The Jewels / A Few Words For The Firing Squad (Radiation)
Run The Jewels 4 / (BMG)
9.  Gil Scott-Heron / "B" Movie
Reflections / Arista
10.  David Bromberg / Mr.Bojangles
Demon In Disguise / CBS
11.  Bill Callahan / Protest Song
Gold Record / Drag City