Der West-Östliche Diwan 12.07.2009

Zum Theater gehört es, sich schön anzuziehen.

Ein Retro-Gespräch mit dem Regisseur Leander Haußmann - In Erinnerung gebracht anlässlich seines 50. Geburtstags.


Die Wiege des Kinos stand und steht hinter dem Bühnenvorhang. Als der hochgelobte Theaterregisseur Leander Haußmann vor anderthalb Jahrzehnten in der Kantine des Berliner Schiller-Theaters zu sich befragt wurde, ließ er bereits erkennen, dass ihn das Medium Film auch heftig interessierte.

Später wurde er damit breitenwirksam berühmt – als Schauspieler oder/und Regisseur: Man denke an „Sonnenallee“, „Herr Lehmann“, „NVA“ oder „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“.

Haußmann sprach über das Theater als Nebensache und über den faulen Trick des Kinos mit der Komik, die nach langem Anlauf unversehens in die Tragödie führt.

Er rügte die Unfähigkeit der Deutschen, Komik und Tragik zu kombinieren und den hiesigen Unwillen, das Schubladendenken aufzugeben.

Er stellte zudem fest: „Kritiker schreiben immer das Gleiche“.und „Ich möchte mein Leben nicht in die Hände der Feuilletons legen“. Aber er erkannte auch: „ Als Schauspieler haben wir alle eine Macke“. Und manchmal organisiert er „einen Lacher um jeden Preis“.