Der West-Östliche Diwan Gerhard Schöne mit Olaf Leitner

Eine Marktlücke bin ich nicht
Der Liederdichter Gerhard Schöne

Einiges an ihm ist seltsam: Er singt sehr viel auch für Kinder. Bekanntlich haben die keine Lobby. Und er glaubt an Gott. Und singt gelegentlich davon. Nur – das wird nie peinlich, es wird nie sentimental oder trivial, wie es uns der bekannter Hohepriester mit niederem Sprachniveau Xavier N. („Gott ist total easy mit mir“) vorjodelt. Das Verrückteste ist – Gerhard Schöne, und der soll hier gepriesen werden, hat in etwa dreißig Jahren ca. dreißig Platten und CDs eingespielt. Er hat Bücher und Musicals geschrieben, unzählige Live-Auftritte absolviert und ist derzeit wieder auf Tournee.

Wir hören mit ihm seine neue CD, deren Texte u.a. aus Originalbriefen von Rosa Luxemburg, Tolstoi, Saint-Exupéry oder Erich-Maria Remarque bestehen. Schöne kombiniert sie mit eigenen Brief-Texten. Dazu gibt es eine brillant komponierte und arrangierte Musik. Die ist frech und witzig und melancholisch-traurig. Mit Gitarre, Piano, Kontrabass und Schlagzeug. Titel der CD: „Die Lieder der Briefkästen“.

Der DIWAN wird umrahmt von Gesprächen die ich im Juli 1989 und im Mai 2012 mit Gerhard Schöne führen konnte.