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Kramladen 21.01.2010

ByteFM: Kramladen vom 21.01.2010

Ausgabe vom 21.01.2010:

Der Kuss – ein Lieblingsthema der SongschreiberInnen

Musenkuss, Zungenkuss, Todeskuss, Handkuss, Gute Nacht-Kuss, Bruderkuss – es gibt höchst unterschiedliche Formen des Lippenkontaktes. Selbst Terrorgefahr kann ein Kuss heraufbeschwören. Es geschah am 3. Januar: ein verliebter Student schlüpfte durch die Sicherheitsabsperrungen des New Yorker Flughafens, um seine Freundin mit einem letzten Kuss am Gate zu verabschieden. In der Folge wurde Terroralarm ausgelöst, der gesamte Terminal wurde abgeriegelt, Tausende von Flugreisenden mussten nochmals durch die Kontrollen, verpassten ihre Flüge und mussten die Nacht im Flughafen verbringen. Chaos und Terrorangst wegen des Abschiedskusses eines hoffnungslosen Romantikers. „Lovers In A Dangerous Time“ (Bruce Cockburn). Aber: „Kisses Are Weapons“ wusste schon Alannah Myles.
Im Alltag ist der Kuss weniger eine Waffe im Krieg der Geschlechter als vielmehr Liebesbeweis, Zeitvertreib oder Mittel zum Zweck – behaupten jedenfalls aktuelle Untersuchungen. Danach wird wieder mal das alte Klischee bestätigt, wonach die Männer lieber schnell zur Sache kommen, statt sich lange mit umständlichem Geknutsche aufzuhalten, während Frauen lieber erst mal ausführlich schmusen. Die Umfrage ergab, dass Frauen – vor die Wahl gestellt – eher auf Sex als auf das Küssen verzichten würden. Welche Wahl die befragten Männer treffen würden, ist wohl klar.
In Romanen und Filmen wird bei der Liebe viel geküsst – auch in den Songtexten der Popmusik ist der Kuss ein Muss.
„Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“ knödelte der Bettelstudent in der gleichnamigen Operette Ende des 19. Jahrhunderts und von Erykah Badu stammt die kesse Aufforderung „Kiss Me On My Neck!“ Marianne Faithful favorisiert den „Marathon Kiss“ genauso wie Jimmy Page „One Long Kiss“. Weniger an Länge als an Qualität ist Katie Curtis interessiert; sie schätzt nur einen Kuss von Belang („Kiss That Counted“). Im Stil eines Desert-Blues schwärmt die Neuentdeckung der Worldbeat-Szene Hindi Zahra aus Algerien von „Kiss & Thrills“ auf ihrem Debutalbum „Handmade“, das am 26. Februar erscheint und für ein Aufhorchen sorgen wird. Melissa Etheridge besingt „An Unusual Kiss“. Und den ganz speziellen Kuss beim intimen Liebesspiel bevorzugt Prince: „your lips up and down“ stöhnt er in seinem Song „One Kiss At A Time“. Ein Kuss nach dem anderen, musikalisch illustriert, wird in dieser Kramladenstunde zu hören sein.
Ob Lippenbekenntnis, Mund-zu-Mund-Beatmung oder leidenschaftliches Zungenballett – der Kuss ist die intensivste und direkteste Form der mündlichen Kommunikation.
A Kiss Is Just A Kiss („As Time Goes By”)

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Playlist

1.  L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik)
Touch Me There / Zappa Records
2.  Catie Curtis / Kiss That Counted
My Shirt Looks Good On You / Rykodisc
3.  Mary O’Regan / Every Punch Needs A Kiss
Every Punch Needs A Kiss / Magnetic Music / inakustik
4.  Bruce Cockburn / „Lovers In A Dangerous Time“
Anything Anytime Anywhre – Singles 1979 - 2002 / Cooking Vinyl
5.  Hindi Zahra / Kiss & Thrills
Handmade (VÖ: 26.02.10) / Blue Note / EMI
6.  Bryan Hyland / Sealed With A Kiss
Rock’n’Roll Music / Big Beat
7.  Get The Cat / Your Sweet Kiss
I Sing You The Blues (VÖ: 26.02.10) / Pepper Cake /Zyx Music
8.  Jackson Browne & Bonnie Raitt / Kisses Sweeter Than Wine
Where Have All The Flowers Gone / Wundertüte / BMG
9.  Prince/The Artist/Symbol / One Kiss At A Time
Emancipation / NPG Records / EMI-Capitol
10.  Marianne Faithful / Marathon Kiss
Vagabond Ways / Virgin
11.  Erykah Badu / Kiss Me On My Neck
Mama’s Gun / Motown
12.  Ben Harper & The Innocent Criminals / Steal My Kisses
Burn To Shine / Virgin
13.  Del Amitri / Kiss This Thing Goodbye
Del Amitri / A&M Records