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Labelshow Compost – Florian Keller (13.06.2010)

ByteFM: Labelshow vom 13.06.2010

Ausgabe vom 13.06.2010: Compost – Florian Keller

Florian Keller kaufte seine erste Platte (Beatles, “White Album”) mit Hilfe von 50% Sponsoring seiner Eltern im Alter von fünf Jahren – und konnte seitdem nicht mehr damit aufhören. Während er das erste Mal mit zehn Jahren Curtis Mayfields “Move On Up” und James Browns “Sex Machine” hörte, wurde er vom Virus gepackt und wusste ab dann, um was die Welt sich dreht: Funk. So ergab es sich, dass Florian schon immer der DJ auf jeder Schulparty war. Während er seinen eigenen Plänen, Industrie-Designer zu werden, folgte, stand er aber gleichzeitig schon seit 1986 an den Turntables von lokalen Clubs. Er hatte die Ehre, 1991 mit Compost-Gründer Michael Reinboth und seinem Langzeitkollegen Theo Thoennessen die "Into Somethin'"-Clubnacht zu starten und gab in Folge dessen sein Universitätsstudium dafür auf. "Into Somethin'" war lange Zeit (12 Jahre, jede Freitag Nacht!!!) die führende und wegweisenste Clubnacht Münchens, die enormen Kultstatus erreichte und dazu mehrere Auszeichnungen und Preise gewann. Hört euch die “Into Somethin'” CD / 2-LP an und Ihr könnt euch ein Bild der guten, alten “Into Somethin” Tage machen. 1993 startete Florian Keller zusammen mit Poets Of Rhythm-Gründer Jan Weissenfeldt die “Funk Squad” Clubnacht, die nach wie vor in wechselnden Locations die Gäste mit puren, raren Groove und Funk bedient.

Aufgrund der schnell wachsenden Interesse an mehr Boogie, Discorap, Funk, Crossovers, Folk Funk, Nu-Soul und dem beständigen Output von qualitativ hochertigen Releases, startete Florian den “Party-Keller”, der sich zwar auf Funk konzentrierte aber auch den moderneren Block-Party-Style von “Funk Squad” mitintegrierte. Florian hat eine der imposantesten und eindrucksvollsten Sammlungen an seltenen Funk Platten der Welt. Seine DJ Skills und sein Wissen darüber brachten ihm einen Platz in den Top 10 der weltweit angesagtesten Groove und Funk DJs ein. Quantic, DJ Shadow, Keb Darge, Questlove, Egon, Peanut Butter Wolf oder Gilles Peterson – alle haben sie großen Respekt vor Florian. Seine breitgefächerten DJ-Sets beinhalten jegliche musikalische Aspekte, ganz egal ob instrumental, ob jemand singt oder rappt, der Schlüssel und sein Hauptziel ist, solche Klischees: zurückgebliebene Typen mit Baseballcaps in teuren Autos sind gleich Hip Hop, eine Funk Party gleich “Sex Machine” oder anders ausgedrückt: ein Raum voller Nerds hört sich furchtbar rare aber oft auch schrecklich schlechte Platten an, dies alles hinter sich zu lassen,

Jedenfalls hat Florian in den vielen Jahren und auf diverse Arten (Parties, Compilations, DJ-Sets, Radio Shows) gezeigt, dass er sich von diesem eingeschränkt denkenden Blickwinkel distanziert. Es geht nicht darum, die Leute mit dem zu füttern was sie wollen weil sie es kennen, genauso wenig wie es darauf ankommt den Spirit einer guten Party durch das auflegen musikalischer Penis- Verlängerungen (“Hey, es gibt nur fünf Kopien der Platte weltweit...”) zu ignorieren – es geht nur um Eins: Gute Musik!

Fuck the hype, here comes the nice! Wir freuen uns auf Party Keller Vol. 3 (Release July / Compost Records