Neuland Überraschungen, Keimzellen und Rohdiamanten

Die ersten Alben des noch frischen 2024 warten auf Euch, außerdem ein paar liegengebliebene Kleinode aus dem vergangenen Herbst.

Die aus Düsseldorf stammende Band Kreidler hat inzwischen auch ihre 30 Jahre auf der Uhr. Trotzdem überraschen sie auf ihrem neuen Album „Twists (A Visitor Arrives)“. Neben den gewohnten repetitiven und vorantreibenden Rhythmen im Sinne des Krautrocks haben Kreidler mit „Loisaida Sisters“ eine echte Disco/Post-Punk-Nummer aufgenommen.

Dublin scheint sich kreative Keimzelle des Post-Punks zu entwickeln. Nach Bands wie Fontaines D.C. und The Murder Capital springt die nächste Band aus Dublin auf den Post-Punk-Express auf: Sprints nennt sich das Quartett und auf ihrem Debüt „Letter To Self“ sind durchaus Referenzen an die 80er- und 90er-Jahre herauszuhören.

Mit „Phone Orphans“ ist Laura Veirs ein ganz großer Wurf gelungen. Die Singer-Songwriterin aus Portland hat in den vergangenen acht Jahren auf ihrem Smartphone etwa 900 Songs aufgenommen, alleine in ihrem Wohnzimmer mit einer Sprachmemo-App. Sie handeln von ihrer Familie, ihren Liebhabern und ihr selbst. Für „Phone Orphans“ wurden 14 Songs daraus ausgewählt. Die Tracks wurden lediglich gemastert, aber ansonsten nicht weiterbearbeitet. Sie sind absolute Rohdiamanten, die aufgrund der intimen Atmosphäre Laura Veirs quasi nackt dastehen lassen.

Außerdem gibt es neue Musik von Marika Hackman, Bill Ryder-Jones, Kali Uchis, Kapelle Petra, Jonathan Rado sowie eine ausführliche Vorstellung des Albums „Speaking In Tongues”, unserem historischen Album der Woche von Talking Heads.