StadtMagazin Karl-Heinz Dellwo (Filmemacher, Verleger & Kurator)

Karl-Heinz Dellwo wurde 1952 in Leverkusen geboren. Mit Anfang 20 in Hamburg gelandet, beteiligte er sich an einer Hausbesetzung in der Hamburger Ekhofstraße und verbrachte ein Jahr in Haft. Als Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) war er 1975 an der Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm beteiligt, bei der zwei Menschen ermordet wurden und zwei RAF-Mitglieder starben. Die Beteiligten wurden daraufhin wegen gemeinschaftlichen Mordes verurteilt. Er blieb bis 1995 in Haft. Von der ausgeübten Gewalt gegen die Botschaftsangehörigen distanziert sich Karl-Heinz Dellwo: „Ich bedauere seit langer Zeit den Tod der Botschaftsangehörigen und meine Verantwortlichkeit dafür. In der Geiselerschießung äußert sich eine abzulehnende, völlige Verdinglichung des Menschen.“ (aus „Das Projektil sind wir“)

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ging Karl-Heinz Dellwo diversen Jobs nach und arbeitet heute als Filmemacher, Verleger und Kurator. Gemeinsam mit Willi Baer ist er Mitbegründer des Laika-Verlags, mit Gabriella Angheleddu hat er die Galerie der abseitigen Künste in Hamburg ins Leben gerufen. Er ist Mitautor von „Salò, Allegorien der Macht“, einer szenischen Reflexion zum Film „Salò oder die 120 Tage von Sodom“ von Pier Paolo Pasolini, die unter anderem im Deutschen Schauspielhaus Hamburg aufgeführt wurde.

Heute ist Karl-Heinz Dellwo im StadtMagazin bei Nils Lagoda zu Gast.