Städel Mixtape Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt am Main
Vor 101 Jahren malte der deutsche Maler Max Beckmann die Synagoge in Frankfurt am Main. In dieser Stadtansicht auch zu sehen: der Maler selbst, der mit zwei Freunden nach durchfeierter Fastnacht nach Hause wankt. Der wankende und schwankende Eindruck könnte aber auch durch die völlig aus den Fugen geratene Umgebung entstehen, Perspektive und Größenverhältnisse werden hier vollkommen aufgelöst und die Synagoge, angrenzende Häuser und Laternen schwanken wie Bäume im Sturm. In der Nachbetrachtung wurde dieses Gemälde oft als hellseherisch bezeichnet, 1938 wurde die Synagoge während der Pogrome der Reichskristallnacht niedergebrannt, und in der Tat wirken die hell erleuchteten Fenster und die über den Dächern aufgehende Sonne wie Flammen oder ein Feuer.
Vielleicht wollte Beckmann mit dieser wankenden und verzerrten Umwelt auch sein eigenes Gefühlsleben ausdrücken: Seine Erlebnisse im gerade zu Ende gegangenen Ersten Weltkrieg hatten sein Weltbild vollkommen über den Haufen geworfen. „Mit der Demut vor der Religion ist es vorbei. Meine jetzige Religion ist Hochmut und Trotz vor Gott, in meinen Bildern werfe ich ihm alles vor, was er falsch gemacht hat“, schrieb er kurz nach Kriegsende. So wird auch diese Straßenszene in der Rezeption als bedrohlich gesehen, die Häuser drohen gar, die drei Passanten zu verschlucken.
Welche Songs fallen Euch dazu ein? Schreibt bis zum 5. Februar 2020 eine E-Mail mit Euren Ideen an radio@byte.fm oder kommentiert auf der ByteFM Homepage.
Bild: Visual mit Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt am Main, 1919, Städel Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: U. Edelmann. Mehr zum Werk erfahrt Ihr auch in der Digitalen Sammlung des Städel Museums.
Vielleicht wollte Beckmann mit dieser wankenden und verzerrten Umwelt auch sein eigenes Gefühlsleben ausdrücken: Seine Erlebnisse im gerade zu Ende gegangenen Ersten Weltkrieg hatten sein Weltbild vollkommen über den Haufen geworfen. „Mit der Demut vor der Religion ist es vorbei. Meine jetzige Religion ist Hochmut und Trotz vor Gott, in meinen Bildern werfe ich ihm alles vor, was er falsch gemacht hat“, schrieb er kurz nach Kriegsende. So wird auch diese Straßenszene in der Rezeption als bedrohlich gesehen, die Häuser drohen gar, die drei Passanten zu verschlucken.
Welche Songs fallen Euch dazu ein? Schreibt bis zum 5. Februar 2020 eine E-Mail mit Euren Ideen an radio@byte.fm oder kommentiert auf der ByteFM Homepage.
Bild: Visual mit Max Beckmann, Die Synagoge in Frankfurt am Main, 1919, Städel Museum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: U. Edelmann. Mehr zum Werk erfahrt Ihr auch in der Digitalen Sammlung des Städel Museums.
Weitere Ausgaben von Städel Mixtape
Playlist
1. |
Tenorio Jr. / Carnaval Sem Assunto Embalo / RGE |
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2. |
The Doors / Alabama Song The Doors / Elektra |
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3. |
Can / Dizzy Dizzy Dizzy Dizzy (Single) / United Artists Records |
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4. |
R.E.M. / Losing My Religion Out Of Time / Warner |
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5. |
Tom Waits / God’s Away On Buisness Blood Money / Anti |
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6. |
Ludwig van Beethoven, Toscanini / First Movement: Allegro Vivace Con Brio Beethoven Symphonies Nos. 5 And 8 / HMV |
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7. |
Paul Hindemith / NDR Sinfonieorchester / Mathis der Maler Symphonie Mathis Der Maler – Symphonie in Es / Ondine |
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8. |
The Cardigans / Carnival Life / Trampolene |
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9 |
Artie Shaw / Begin The Beguine Begin The Beguine / Bluebird |
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10. |
Claire Waldoff / Lieber Leierkastenmann Im Berliner Wintergarten / Zyx |
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11. |
John Zorn / Shtetl Kristallnacht / 99 |
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12. |
Sun Ra / Myth Versus Reality Out In Space / MPS |
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13. |
Parliament / Fantasy Is Reality Osmium / Castle Music |
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14. |
Dexter Gordon / Manha De Carnaval Gettin’Around / Blue Note |
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