Stunk und Schmu Pop und Tod, Wahrheit und Illusion

Die Heiterkeit zelebrieren auf ihrem Super-Size-Album Pop & Tod I + II mit düster verhaltener Inbrunst den Gegenentwurf zum dramatischen Aufschrei jeglicher Poprebellion. Da werden "Schlechte Vibes im Universum" zum sinister lustvollen Gefühlsschlammbad, während Stella Sommers einzigartiger Gesang von ganz tief unten herauf drängt, wie die verstellte Stimme eines sich Mut ersingenden Kindes, das die böse Welt des Seins und Scheins zwischen Glamour und Ödnis täuschen – und den größten aller Schatten von sich selbst an die Kellerwand werfen will. Zum Erschauern schön, diese subkutan prickelnde, lethargisch ausgebremste Alarmiertheit!

Nichts könnte dazu musikalisch ferner liegen, als die "Gospel Journey" von Faada Freddy, und doch.. die Sendungsgestalterin vermutet unergründliche Subtextverbindungen. Der in Frankreich lebende und dort schon bekanntere Senegalese mit dem Melonenhut gibt sich als Street Dandy und swingt auf seinem Debut-Album elegant und melodisch warm zwischen Hip Hop, Gospel und Beatboxing. Gleich zwei der Songtitel thematisieren Wirklichkeit und Wahrheit, meist in ihrer schmerzlichen Ausprägung.

Wo es jedoch um Pop und Tod geht, gehört zur Wahrheit die Illusion, deshalb etwas Illusionäres vom "Disco [Meets] Bossa"-Sampler vergangener Tage, sowie sphärische Klanglandschaften von Glitterbug und von Ocoeur.