Zimmer 4 36 Musikalische Ahnenforschung

"Sound Ancestors" heißt das neue Album des kalifornischen Produzenten Madlib, der sich für die 16 Tracks von Kieran Hebden unterstützen ließ. Der Mann aus London macht sonst z. B. unter dem Namen Four Tet eigene Musik.
Wenn Madlib mit "Sound Ancestors" seine eigenen „klanglichen Vorfahren“ aufzeigen will, wird er dabei selten ganz deutlich. Auf dem Album gibt es obskure Jazz-Schnipsel und Stimmen in afrikanischen Sprachen, deren Sample-Vorlagen sich (uns) bisher (noch) nicht erschließen. Nur einmal bedient sich Madlib ganz offensichtlich bei einer Gesangsspur aus einem Stück der walisischen Gruppe Young Marble Giants, aus deren einzigem Album "Colossal Youth", das kürzlich 40 Jahre alt wurde – gefeiert mit einem historischen Album der Woche bei ByteFM.

Die musikalischen Vorfahr*innen von Conny Frischauf aus Wien sind dagegen recht eindeutig: Krautrock und Elektronik der frühen 70er-Jahre. Insofern passend, dass Frischauf ihr Debüt „Die Drift“ beim Hamburger Label Bureau B herausbringt, wo man sich seit vielen Jahren durch tolle Wiederveröffentlichungen alter Krautrock- und Elektro-Musik aus den 70er- und 80er-Jahren verdient macht.

(Bild: Ausschnitt aus dem Cover von Madlibs "Sound Ancestors")