Neue Alben in dieser Woche (KW 38) – eine Auswahl

Deerhunter – „Halcyon Digest“
VÖ: 24.09.2010
Web: myspace
Label: 4AD
Kaufen: ”iTunes"

„Dream, dream dream, dream, a little dream“. Auf ihrem vierten Longplayer hieven die Jungs vom Sänger und Songschreiber Bradford Cox ihren „Ambient Punk“ auf ein neues Level. Dazu darf auch gehören, die alte Schmusenummer der Everly Brothers zu zitieren, wie auch den ein oder anderen Song der Popgeschichte. Natürlich sind das immer nur flüchtige Augenblicke; vor allem balanciert „Halcyon Digest“ federleicht zwischen hellwach träumend und schlaftrunken tanzend. Vor allem aber ist es ein verdammt selbstsicherer Auftritt, den Deerhunter da hinlegen. Abgemischt wurde ihr wohl bisher eingängigstes Album von Ben Allen, der auch schon bei Animal Collectives „Merriweather Post Pavillion“ die Finger an den Reglern hatte. Und das hört man diesem – in vielen Momenten be-rauschenden – Album durchaus an.

Maximum Balloon – „dto.“
VÖ: 24.09.2010
Web: myspace
Label: Coop
Kaufen: ”iTunes"

Komm, wir starten einen Luftballon: Dass bei David Sitek dabei immer etwas mehr dahinter steckt als heiße Luft, hat er in der Vergangenheit oft genug bewiesen, sei es als Mitglied von TV On The Radio oder als Produzent oder Co-Produzent von Bands wie die Yeah Yeah Yeahs, Liars oder Foals. Nun also Maximum Balloon, sein erstes richtiges Soloalbum, auf dem zahlreiche alte Bekannte vorbeischauen: Karen O von den Yeah Yeah Yeahs, Theophilus London oder die Kollegen Tunde Adebimpe und Kyp Malone von TVOTR. Im Unterschied zu seiner Hauptband ist „Maximum Balloon allerdings deutlich dance – und beatlastiger ausgefallen. Ganz wie es die Vorab-Single mit Theophilus London schon verspricht: „Groove me, Baby!“

Shit Robot – „From The Cradle To The Rave“
VÖ: 24.09.2010
Web: myspace
Label: Coop
Kaufen: ”iTunes"

“Are you sure this isn’t some random person who threw a bunch of sound effects together and called it music…?!?!” fragt Marcus Lambkin aka Shit Robot auf seiner Myspace-Seite. Sicher sind wir nicht. Sicher ist aber: Lambkin wohnt (ohne scheiß!) auf einem Schloss in Baden-Württemberg und ist mit Kimberly von Reischach (eine echte Gräfin, früher MTV Germany) verheiratet. Beide sind Freunde von James Murphy, naheliegend also, dass „From The Cradle To The Rave“ auf DFA Records veröffentlicht wird. Die Musik: Zum nackt-im-Schloss-Tanzen, es zupft, es dampft, es rattert. Hoffentlich bleibt der Putz an der Decke!

Siskiyou – „Siskiyou“
VÖ: 17.09.2010
Web: myspace
Label: Constellation Records
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Hubert Colin und Erik Arensen haben zusammen bei den Great Lake Swimmers gespielt, bevor Colin aus der Band ausstieg, um mit seiner Freundin auf einer Farm Gemüse anzubauen. Dass ihn das Landleben inspiriert, ist auf der selbstbetitelten Platte der beiden nicht nur zu hören, die Band wurde sogar nach dem Siskiyou County in Kalifornien benannt. Hier beginnt sich die Landschaft aus der eher tropischen Pazifikküste in eine trockene und steinige Berggegend zu verwandeln. Diese Rustikalität wurde schon bei der Produktion adaptiert: Das Album wurde auf Häuserdächern, in Hotelzimmern und am Strand aufgenommen. Das Rauschen des Pazifiks ist darauf noch zu hören. Live-Auftritte von Siskiyou wurden für Ende Herbst angekündigt. Als ehemaliger Schlagzeuger der Great Lake Swimmers hat sich Hubert Colin eher im Hintergrund aufgehalten, nun steigt die Nervosität als Sänger auf der Bühne zu stehen.

Squares On Both Sides – „Salt Meadows“
VÖ: 24.09.2010
Web: myspace
Label: Own Records
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„Fuck them all. Squares on both sides. I’m the only complete man in the industry“ – dieses Zitat aus dem Beat-Klassiker Naked Lunch stand angeblich Pate für das Projekt von Daniel Bürkner, dem eigentlichen Musiker hinter „Squares On Both Sides“. Gesang, Gitarre, Klavier, Samples: alles spielt Daniel daheim in München allein und in Eigenregie ein, und das seit mehreren Alben: „Salt Meadows“ ist bereits sein vierter Longplayer. Herausgekommen sind wieder introvertierte, experimentelle Folksongs, auf’s nötigste und doch bestmöglichste reduziert. Zeit nehmen und entdecken!

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