Machtverschiebungen an der Spitze eines der wichtigsten Unternehmen unserer Zeit, namentlich Google, melden die Alpha-Techblogs Ars Technica und Techcrunch: Mit bald 38 Jahren ist Firmengründer Larry Page nicht länger auf die Fürsorge des erfahrenen Managers und bisherigen CEOs Eric Schmidt angewiesen und ersetzt diesen an der Spitze des Unternehmens. „Aufsicht von Erwachsenen ist nicht mehr nötig“ begründet dieser via Twitter diesen Schritt und ist fortan für „Verträge, Partnerschaften, Kunden und weitere Geschäftsbeziehungen“ sowie Regierungskontakte(!) zuständig.
Bits & Bytes manifestieren sich zunehmend auch in der realen Welt: Niklas Hofmann von der SZ begrüßt die Eröffnung des Computerspielemuseums in Berlin und sieht in der Ausstellung den Versuch, „die Bedürfnisse des Homo ludens, in seiner modernen Variante als Homo ludens digitalis, als Triebfeder unserer gesamten kulturellen Entwicklung zu beschreiben.“ Interessante Einschätzung und gute Nachrichten für Nerds, Geeks und alle anderen Freunde der digitalen Spielwiesen.
Entgegen der immerwährenden Aufbruchstimmung im Netz herrscht weiterhin die fast schon gewohnte Katerstimmung bei den handfesten Printmedien: Mit dem Dogs-, Cash-Cows-, Stars- und Fragezeichen-Modell, entworfen von der Boston-Consulting-Group, analysiert Thomas Knüwer in seinem Blog die Entwicklung der Auflagenzahlen von Tageszeitungen und stellt fest: Es geht (weiter) bergab. Nur Sonntagszeitungen und Magazine lassen vereinzelte Lichtblicke zu.
Gute Nachrichten gibt es hingegen für die Freunde der großen Gesten und des schmetternden Gesangs: Placido Domingo, der ewige dritte Tenor wird 70 und ist, wie nicht unbedingt zu erwarten, weder müde noch eingerostet. Im Gegenteil: Jens Malte Fischer von der SZ bescheinigt dem Stimmwunder mit „rund 3500 Opernvorstellungen und rund 130 Rollen“ außergewöhnliche Leistungen und ungebremste Schaffenskraft im offensichtlich noch ganz einträglich brummenden Business der populären Oper. Ob man die nun mag oder nicht – gratulieren kann man!
Als nicht ganz so fleißig, dafür aber nicht weniger einflussreich – zumindest was das House-Genre betrifft – wird der deutsch-algerische Produzent Isolée von Tim Caspar Boheme in der taz eingeschätzt. Dessen neue, dritte LP-Veröffentlichung in elf Jahren, „Well Spent Youth“, erscheint dieser Tage beim Hamburger Label Pampa Records von DJ Koze und ist, laut TAZ, mit ihren diskreten, leicht melancholischen Tracks „an der Elbe bestens aufgehoben“.