Presseschau 11.05.: Planet Hollywood

Cornell Dupree ist tot. Der amerikanische Jazz und R&B Gitarrist, geboren am 19.12.1942 begann seine Karriere als Studio-Musiker bei Atlantic Records. Dort nahm er Alben mit Aretha Franklin und King Curtis auf, spielte aber auch auf Alben von u.a. Archie Shepp, Snooky Young oder Miles Davis. Er war Gründungsmitglied der Band Stuff, die aus Eric Gale, Richard Tee, Steve Gadd, Chris Parker und Gordon Edwards bestand. Besonders mit Tee arbeitete Dupree häufig zusammen, beispielsweise bei Joe Cockers „Stingray“ und „Luxury You Can Afford“. Bekannt ist er auch dafür, dass er das Eröffnungsriff zu Aretha Franklins „Respect“ spielte. Dupree, der auf eine Lungentransplantation wartete, starb wie die Washington Post berichtet am 08. Mai an einem Emphysem in seinem Haus in Fort Worth, Texas.

„Strawberry Fields Forever“ sang John Lennon 1967. Nun wurden die Tore, die ihn damals zu dem Song inspirierten laut NME abmontiert und an einen geheimen Lagerplatz gebracht. An den über 100 Jahre alten viktorianischen Toren eines Heilsarmee-Kinderheims in Woolton, einem Vorort von Liverpool, lief John Lennon als Kind oft vorbei. Leider habe die Zeit doch ihre Spuren hinterlassen und deshalb gab die Direktorin der Heilsarmee bekannt, dass eine ähnliche Nachbildung der Tore schon bald errichtet werden soll.

Am Wochenende findet das Finale des 55. Eurovision Song Contests in Düsseldorf statt. Gestern feierten 16.000 Fans dort das Halbfinale. Trotz wochenlanger Vorbereitung fiel beim ESC-Halbfinale teilweise der Ton aus, beklagt Spiegel Online. So war Deutschlands Grand-Prix-Kommentator Peter Urban minutenlang nicht zu hören. Auch die spätere Telefonschalte mit Co-Kommentator Steven Gätjen klang miserabel. Trotz der Tonpannen lief die eigentliche Show reibungslos. Über den Einzug in die Endrunde am Samstag freuten sich die Teilnehmer aus der Schweiz, Serbien, Litauen, Griechenland und Aserbaidschan. Aber auch die Kandidaten aus Georgien, Ungarn, Finnland, Russland und Island hatten Grund zum Jubeln. Die Techniker in der Arena haben nun bis Donnerstag Zeit, den Fehler im System zu finden.

Fritz Langs Filmklassiker „Metropolis“ kommt am 12. Mai in restaurierter und vervollständigter Fassung bundesweit in die Kinos. Aber ein großes Durcheinander ist er immer noch, titelt die taz. Bislang war nur eine lückenhafte Version der gesellschaftlichen Großfantasie von 1926 zu sehen gewesen. Seit 1961 wurde mehrfach versucht, die Originalfassung wiederherzustellen; in einer verlängerten Version von 2001 vertraten Standbilder und Kommentartexte das noch immer fehlende Material. In dieser Form wurde der Film als erster überhaupt ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Erst dank einer 2008 in Buenos Aires gefundenen 16-mm-Positivkopie mit der fast vollständigen, verloren geglaubten Original-Auslandsversion des Films gelang es, die früheren Lücken weitgehend zu füllen. Premiere feierte die restaurierte Fassung der Murnau Stiftung bereits am 12. Februar 2010 bei der Berlinale im Friedrichspalast. Das Drehbuch zu „Metropolis“ schrieb Thea von Harbou, die bis 1933 mit Fritz Lang verheiratet war. Für den Film „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“, der heute vor 80 Jahren uraufgeführt wurde, schrieb sie ebenfalls zusammen mit Regisseur Fritz Lang das Drehbuch.

Wir bleiben beim Thema Film. Die Frankfurter Rundschau sprach mit Regisseurin und Schauspielerin Jodie Foster über ihre Einsamkeit als Wunderkind, die Therapie des Filmemachens und ihren neuen Film „Der Biber“. Die männliche Hauptrolle darin spielt Mel Gibson, der in den letzten Monaten vor allem durch Wutausbrüche und antisemitische Bemerkungen von sich Reden machte. Gibson spielt in dem Film einen von Depressionen geplagten Vater, der Trost in der Beziehung zu einer Biber-Handpuppe findet. Foster, die seit der gemeinsamen Zusammenarbeit zu „Maverick“ (1994) eine tiefe Freundschaft zu Gibson pflegt, gibt dem Publikum eine Botschaft mit auf den Weg: „Es wird nicht alles okay sein. Aber es gibt einen Trost: Du bist nicht allein darin.“

Und noch eine Nachricht aus Hollywood: Hollywoodschauspieler und Gouverneur Kaliforniens Arnold Schwarzenegger und seine Frau Maria Shriver, Nichte von J.F. Kennedy, wollen nach 25 Jahren Ehe getrennte Wegen gehen. Ob Liebe oder Kalkül hinter der Verbindung stehe, wurde immer wieder gefragt. Begonnen hatte diese außergewöhnliche Liebesgeschichte, so Spiegel Online, im August 1977 beim Robert F. Kennedy Wohlfahrts-Tennisturnier in Forest Hills bei New York, als Schwarzenegger mit freiem Oberkörper auf dem Center Court stand und Shriver beeindruckt war von seiner rohen, archaischen Natur. Shriver und Schwarzenegger hätten sich freundschaftlich getrennt, es ginge jetzt vor allem um das Wohl der Kinder, heißt es.

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