17.06.: Jugend ist Trunkenheit ohne Wein


Nun ist er weg, der Horst Köhler. Martin Walser findet das schade und schreibt in der FAZ über den Zapfenstreich des ehemaligen Bundespräsidenten. „Beim Blues amüsiert, beim Choral ergriffen, bei der Hymne tapfer“, so sei das bei der Verabschiedung gewesen, wenn die Kamera Köhlers Mienenspiel einfing.

Ob sich seine Miene wohl verfinstert hätte, wäre plötzlich „Township Funk“ gespielt worden? Wir sind uns nicht sicher. Dank der Fußball-WM rückt jedenfalls auch die südafrikanische Musikszene immer mehr in den Fokus, und so findet man in der taz einen interessanten Artikel über elektronische Musik aus Südafrika, wo sich die Townships als „Brutstätte der neuen urbanen südafrikanischen Musik“ präsentieren.

Neben Horst Köhler macht momentan noch ein weitere Politiker auf sich aufmerksam, nämlich unser Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl. „Kohl mach auf Reich-Ranicki“, titelt die taz. Helmut Kohl lenhte nämlich gerade den Deutsch-Französischen Medienpreis ab. Richtig so, findet Steffen Grimber, denn mit „solchen Medienpreisen werden alle beworfen, die rüstig genug für mittellange Anreisen sind und noch genug Restprominenz aufweisen“. Wieso Kohl den Preis abgelehnt hat, darüber herrscht allerdings Unklarheit. Könnte es sich also doch nicht um eine Geste des Protestes handeln, sondern nur um „kommunikative Probleme“ und dass Kohl an der Preisverleihung Dienstagabend einfach schon was vor hat?

Etwas vor hat auch David Sitek von TV On The Radio. Er arbeitet gerade nämlich an seinem Solo-Debüt, das er unter dem Namen Maximum Balloon veröffentlichen wird. Auf dem Album werden so prominente Gäste wie Karen O, Theophilus London, David Byrne, Yukimi Nagano und auch seine Bandkollegen Tunde Adebimpe und Kyp Malone zu hören sein, schreibt der Guardian. Laut Sitek wird es ein Album voller „songs [with a] mission to just drift off. Who knows where they’ll land. Hopefully, the dancefloor, or the farmer’s market.“ Man darf also gespannt sein auf das Werk, das am 24. August veröffentlicht werden soll.

Den Erfolg des Albums sollte man allerdings nicht davon abhängig machen, was die Kritiker dazu sagen. Auf der Seite des NME findet sich eine Bilderschau zu Alben, die von Kritikern zerrissen oder ignoriert wurden, letztendlich aber große Erfolge wurden. Darunter sind z.B. „Enter The Wu-Tang (36 Chambers)“ des Wu-Tang Clans, Radioheads „Pablo Honey“ oder „The Velvet Underground & Nico“, über das 1967 überhaupt niemand schrieb.

Ähnlich unterschätzt wie viele dieser Alben wurde ja lange Zeit auch der Wein (naja…). Da dieser aber mittlerweile eine unglaublich wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt, gibt es zum Abschluss noch etwas Nützliches für jeden, der sich in der komplexen Welt des Weins noch nicht so richtig zurechtfinden mag: We Are Scientists geben im Guardian hilfreiche und amüsante Tipps, wie man sich auf dem dünnen Eis des Weinkonsums schadlos bewegt.

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