The Velvet Underground

The Velvet Underground The Velvet Underground (1968, Foto: Billy Name)

The Velvet Underground waren eine Artrock-Band, die 1964 in New York gegründet wurde. In ihrer Hauptschaffenszeit bestand sie aus Lou Reed (Gesang, Gitarre), John Cale (Bass, Keyboard, Bratsche, Gesang), Sterling Morrison (Gitarre, Bass) und Maureen Tucker (Percussion). Trotz des Umstandes, dass die Gruppe während ihrer Existenz zwischen 1964 und 1973 nie wirklich erfolgreich war, gilt sie als eine der einflussreichsten Rockbands aller Zeiten.

The Velvet Underground zeichneten sich insbesondere durch ihre musikalische Experimentierbereitschaft aus. Bereits auf ihrem mittlerweile ikonischen, 1967 erschienenen und von Andy Warhol in die Wege geleiteten Debütalbum „The Velvet Underground & Nico“, das sie zusammen mit der deutschen Sängerin Christa Päffgen alias Nico aufnahmen, nutzen sie für diese Zeit in der Rockmusik unübliche Ausdrucksformen wie disharmonische Instrumentierungen, Störgeräusche und  minimalistische Songstrukturen. Zudem beschäftigten sie sich mit Tabuthemen wie Sado-Masochismus und Heroinkonsum, was die später aufkommende Punk-Bewegung stark beeinflussen sollte. Auf ihr Debüt folgte im Jahr 1968 „White Light/White Heat“ – das letzte Album mit John Cale. Auf dem selbstbetitelten dritten Album aus dem Jahr 1969 zeigte sich die Band von einer softeren, folkigen Seite. „Loaded“ – das letzte Album mit Lou Reed – wurde ein straightes Rock'n'Roll-Album, das kaum mehr Ähnlichkeiten mit der experimentellen Frühphase der Band aufwies.

The Velvet Underground lösten sich schließlich 1973 auf. Lou Reed und John Cale wurden in den 1970er-Jahren als Solomusiker erfolgreich. Reed verstarb im Jahr 2013 an einer Krebserkrankung.



The Velvet Underground im Programm von ByteFM:

The Velvet Underground – „The Velvet Underground“ (Rezension)

Von Marius Magaard
(13.03.2019)
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The Velvet Underground – „The Velvet Underground“ (Rezension)
The Velvet Underground – „The Velvet Underground“ (MGM) Hört man die fünf offiziellen Studioalben, die The Velvet Underground in ihrer kurzen Karriere veröffentlichten, in chronologischer Reihenfolge, dann passiert etwas Verrücktes. Vergleicht man das Ende ihres zweiten und den Anfang ihres dritten Albums, dann denkt man, dass hier zwei komplett unterschiedliche Bands am Werk waren. „Sister Ray“ beendet „White Light / White Heat“ mit einer Kakofonie aus dissonantem Orgel-Geballer, schmutzigen Lyrics („She‘s busy sucking on his ding-dong“, etc.) und einem konkurrenzlos schmierigen Groove. The Velvet Underground klangen hier radikaler und furchteinflößender als alles, was sie schon auf ihrem legendär unkommerziellen Debüt „The Velvet Underground & Nico“ vorlegten. Ein Song, nach dem man am liebsten eine lange kalte Dusche nehmen möchte. „Candy Says“ eröffnet das selbstbetitelte dritte Album der US-amerikanischen Art-Rock-Band mit einer musikalischen Kehrtwende: Ein kurzes, liebliches Lied, mit zart gezupften E-Gitarren, sanft gestreicheltem Schlagzeug und fast schon geflüstertem Gesang. Zwischen beiden Songs verging gerade einmal ein Jahr, musikalisch liegen zwischen ihnen jedoch Welten. Kurz nachdem die Band um Lou Reed die Rock-Musik in dreckigste Tiefen prügelte, hoben sie sie mit dem Nachfolger in himmlische Höhen. Das Album, mit dem The Velvet Underground den Pop entdeckten, wird nun 50 Jahre alt. // 1968, wenige Monate nach „White Light / White Heat“, verließ mit John Cale ein wichtiger kreativer Motor die Gruppe. Seine Bratschen-Drones, Bass-Parts und Orgel-Sounds waren für die ersten beiden Alben der Band mindestens genauso essentiell wie Reeds düstere Poesie und Sterling Morrisons chaotische Gitarren-Soli. Als Ersatz wurde Doug Yule rekrutiert, weniger abenteuerlustig, dafür aber technisch versierterer als Cale. Nach den kommerziellen Flops von „The Velvet Underground & Nico“ und „White Light / White Heat“ wünschte sich Reed einen mainstreamtauglicheren Sound. Die dissonanten Chaos-Jams und die SM-Prosa der Vorgänger-Platten wurden gestrichen, stattdessen zogen auf ihrem dritten Album Harmonie-Gesänge und Pop-Refrains ein. // Mit „Pale Blue Eyes“ und „Jesus“ lauern in der Mitte der Platte zwei der schlichtesten, schönsten Songs dieser Band. „Pale Blue Eyes“ ist ein anschmiegsames, entwaffnend direktes Liebeslied. Zeilen wie „Sometimes I feel so happy / Sometimes I feel so sad“, die eigentlich kitschig sein sollten, gehen, gefiltert durch Lou Reeds überraschend zerbrechlichen Gesang, direkt ins Herz. „Jesus“ ist The Velvet Undergrounds Version eines Gospel-Stücks. Von dieser früher so gottlos klingenden Band hätte wahrscheinlich niemand ein Plädoyer an Jesus Christus persönlich erwartet. Und dass es ohne jede Ironie vorgetragen wurde noch viel weniger. Reed und Yules eng umschlungener Harmonie-Gesang ist voller empathischer Verzweiflung, verwandelt religiöses Schuldempfinden in Trauer-Musik. // Ganz konnten The Velvet Underground ihre Liebe zum Experiment nicht ablegen. „The Murder Mistery“ ist eine Stereo-Spielerei, in der jeweils zwei Bandmitglieder im linken und rechten Kanal gleichzeitig entweder Spoken-Word-Poesie oder Gesangsmelodien vortragen. Doch selbst dieses Seltsamkeit ist nicht reizüberflutend, sondern überraschend lieblich. Zum Ende liefert Schlagzeugerin Maureen Tucker noch einmal den Lead-Gesang: „After Hours“ ist eine nostalgische Hommage an die Showtunes der 30er-Jahre, von Tucker vorgetragen mit einer Mischung aus Unschuld und Melancholie. Trotz dem deutlich verträglicheren Sound wurde auch „The Velvet Underground“ ein Flop. Genau wie bei den Vorgänger-Platten lässt sich der Erfolg des Albums nicht an verkauften Einheiten, sondern an seinem kulturellen Einfluss messen: Während ihr Debüt den Art-Rock erfand und „White Light / White Heat“ als Prototyp für Noise-Rock und Punk gilt, markiert „The Velvet Underground“ die Geburtsstunde des Indie-Pop. Bis heute lassen sich seine Spuren finden, ob im Twee von Belle & Sebastian, in Jonathan Richmans skelettalen Pop-Songs oder in der verträumten Harmonie-Musik von Beach House. Wie so oft waren The Velvet Underground ihrer Zeit meilenweit voraus.

„I'll Be Your Mirror“: Kurt Vile, St. Vincent, Michael Stipe und mehr covern The Velvet Underground

Von ByteFM Redaktion
(15.07.2021)
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„I'll Be Your Mirror“: Kurt Vile, St. Vincent, Michael Stipe und mehr covern The Velvet Underground
Von links nach rechts: Kurt Vile, The Velvet Underground und St. Vincent (Foto links: Jo McCaughey) Es ist ein Klischee, fast so groß wie das Album selbst: Das sagenumwobene Debütalbum der New Yorker Band The Velvet Underground wurde Zeit seiner Veröffentlichung nur 30.000 Mal verkauft. Doch jeder Mensch, der „The Velvet Underground & Nico“ kaufte, gründete eine Band. Dieses viel zitierte, wahrscheinlich von Brian Eno erdachte Bonmot spricht Bände über den Einfluss dieser Formation. The Velvet Underground sind die quintessentielle „your favourite bands favourite band“. Wer diesen Umstand noch anzweifelt, sollte einen Blick auf die Gästeliste des gerade neu angekündigten Coveralbums „I‘ll Be Your Mirror: A Tribute To The Velvet Underground & Nico“ werfen. Die LP ist nur elf Songs lang, trotzdem fühlt es sich so an, als sei so ziemlich jeder relevante Indie-Act der vergangenen vier Generationen hier vertreten. Die LP wird von zwei Elder-Statesmen der Popmusik umrahmt: Der allgemein sehr umtriebige The-Velvet-Underground-Zeitgenosse Iggy Pop übernimmt den Album-Abschluss „European Son“, während R.E.M.-Sänger Michael Stipe das zarte Eröffnungsstück „Sunday Morning“ singt.

Der Unauffällige: Sterling Morrison starb vor 25 Jahren

Von ByteFM Redaktion
(30.08.2020)
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Der Unauffällige: Sterling Morrison starb vor 25 Jahren
Eingerahmt von seiner Band: Sterling Morrison, The Velvet Underground und Nico Der unauffällige Gitarrist Sterling Morrison ist in der Regel das letzte Mitglied von Velvet Underground, das einem einfällt. Einfach weil der Ruhm und die Egos von Lou Reed und John Cale zu groß sind. Auch Moe Tucker als Schlagzeugerin hat mehr Eindruck hinterlassen. Doch Morrison war mit seiner verhältnismäßig konventionellen Spielweise immer das Rückgrat der experimentellen Band. Obwohl er weder Songs geschrieben, noch Soloplatten veröffentlicht hat, ist Morrison doch ein wichtiger Teil der Musikgeschichte. Sein liebstes Stück von Velvet Underground war „Venus In Furs“ vom ersten Album „The Velvet Underground & Nico“. // „Venus In Furs“ vom 1967er Album „The Velvet Underground & Nico“ ist heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an:

Kramladen

On The Wild Side – Lou Reed, zum 70. Geburtstag

(01.03.2012 / 23:00 Uhr)
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Der New Yorker Sänger, Gitarrist und Songschreiber Lou Reed (geboren am 02.03.1942) gründete 1964 mit John Cale, einem aus Wales stammenden klassisch ausgebildeten, an Neuer Musik interessierten Bassisten und Viola-Spieler die Garagen-Rockband The Primitives, aus der sich ein Jahr später Velvet Underground entwickelten. Protegiert von Andy Warhol stieg Velvet Underground binnen kurzem zum Geheimtipp der New Yorker Subkultur auf. Benannt nach einem Buch von Michael Leigh zum Thema Sadomasochismus mit dem Titel „The Velvet Underground“, kreierte die Band in den beiden Jahren ihrer Zusammenarbeit mit Andy Warhols Factory eine aufregende Mischung aus experimentellem Rock, Protopunk und Pop-Art. Das Cover-Design des Debüt-Albums von „The Velvet Underground & Nico“, das 1967 veröffentlicht wurde, stammte von Andy Warhol und zeigte auf der Plattenhülle die berühmte Siebdruck-Banane, deren „Schale“ sogar abziehbar war. Dieses Bananen-Cover machte die Band in der Popwelt bekannt – auch bei Menschen, die den Musikinhalt nie gehört hatten. Die zur damaligen Zeit provozierenden Texte und verstörenden Musikelemente in den Underground-Songs der Band – größtenteils geschrieben von Lou Reed – hatten einen großen Einfluss auf spätere Stilentwicklungen wie Punk, Grunge und Metal.

Lou Reed - „Transformer“

Von moritzsteffens
(10.12.2012)
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Lou Reed, das unberechenbare Musikgenie, kann mittlerweile auf eine fast 50 (!) Jahre andauernde Musikkarriere zurückblicken. Mitte der 60er-Jahre gründete er zusammen mit John Cale The Velvet Underground. Reed war Gitarrist, Sänger und Songschreiber, kommerziell hatte die Band keinen Erfolg, war aber unter Künstlern und Musikern sehr beliebt. Reed verließ The Velvet Underground Anfang der 70er-Jahre. Heute wird die Band als eine der einflussreichsten Rockgruppen der Geschichte gehandelt, vor allem das Debütalbum "The Velvet Underground & Nico" genießt heute Legendenstatus und ist nicht zuletzt wegen des von Andy Warhol gestalteten Covers (Banane) nicht nur bei Sammlern äußert beliebt.

„The Metallica Blacklist“ vs. „I'll Be Your Mirror“: zwei Tribute-LPs im Vergleich

Von Marius Magaard
(23.09.2021)
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„The Metallica Blacklist“ vs. „I'll Be Your Mirror“: zwei Tribute-LPs im Vergleich
„The Metallica Blacklist“ (Blackened) und „I'll Be Your Mirror - A Tribute To The Velvet Underground & Nico“ (Virgin) // Wer wissen möchte, wie ein gut kuratiertes Tribute-Album aussieht, muss ebenfalls nicht lange suchen! Denn es gibt zur Zeit noch eine andere Cover-LP, die in jeder Hinsicht den Gegenpol zu „The Metallica Blacklist“ darstellt. Sie heißt „I’ll Be Your Mirror“ und ist eine Variation auf „The Velvet Underground & Nico“, das legendäre Debütalbum der titelgebenden Proto-Indie-Band. Dieses Album kann zwar weniger Marktwert als das millionenschwere Metallica-Gegenstück vorweisen, in puncto Einfluss ist es aber eine ganz andere Hausnummer. Heutzutage gilt „The Velvet Underground & Nico“ als Blaupause für Alt-Rock, Punk, Anti-Folk, für quasi die komplette US-amerikanische Gegenkultur. Es wäre vermutlich ein Leichtes gewesen, 50 hochkarätige Cover-Interpret*innen dieses Indie-Mammutwerks zu versammeln.

Circles

Velvet Underground

(12.11.2016 / 12:00 Uhr)
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Als sie 1967 ihr epochales Debütalbum "The Velvet Underground & Nico" herausbrachten, wollte kein Mensch etwas von ihnen wissen. Und selbst, als sie sich 1973 nach fünf Studioalben auflösten, waren sie allenfalls eine mäßig bekannte Kultband. Dennoch zählen The Velvet Underground zu den einflussreichsten Künstlern der Rock-Ära.

Was ist Musik

Von den Schwierigkeiten, Velvet Underground zu würdigen

(27.09.2021 / 20:00 Uhr)
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„Von den Schwierigkeiten, David Bowie zu covern“, das war der Titel einer Was-ist-Musik-Ausgabe im Juni dieses Jahres, Anlass war „Modern Love“, ein Tribute-Album mit Bowie-Songs aus dem weiten Feld des R&B. Drei Monate später kommt nun „I'll Be Your Mirror – The Velvet Underground Tribute“. Diesmal wird das Debütalbum der New Yorker Band komplett neu aufgenommen, von einem – by the way durchweg weißen – Staraufgebot. Oder eher: Superstaraufgebot: Michael Stipe / Matt Berninger / Sharon Van Etten w Angel Olsen / St. Vincent / Thurston Moore feat. Bobby Gillespie /Courtney Barnett / Iggy Pop und einige mehr. Über die meisten Beteiligten lässt sich das Offensichtliche sagen: Ohne Velvet Underground wäre ihr Leben ein anderes geworden, ihre Musik sowieso. Und so ist dann auch dieses Album geworden. Respektvoll und kompetent verneigen sich die meist auch nicht mehr jungen Stars vor den Alten. So weit, so vorhersehbar. Wir spielen die besten Songs des Albums, die – auch das keine Überraschung – von Frauen kommen und widmen uns der Frage: Wie Velvet Underground würdigen, ohne in Ehrfurcht zu erstarren? Ach ja, die Plattenfirma hielt es für eine gute Idee, das Album mit Sätzen wie diesem zu bewerben: „Schrill und betörend klingt `Heroin´, wenn sich der Schotte Bobby Gillespie (Primal Scream) und Alternative-Rock-Pionier Thurston Moore gemeinsam diesen zeitlosen Schuss setzen.“ Na denn.

Zum 5. Todestag von Lou Reed: Fünf hörenswerte Gastauftritte

Von ByteFM Redaktion
(27.10.2018)
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Zum 5. Todestag von Lou Reed: Fünf hörenswerte Gastauftritte
Lou Reed war einer der großen Provokateure des Pop. Mit seiner Band The Velvet Underground verwandelte er S&M-Fantasien in repetitive Pop-Meisterwerke. Mit den Thrash-Metal-Machos Metallica zersägte er das Drama „Lulu“ des wegen Majestätsbeleidigung verurteilten deutschen Schriftstellers Frank Wedekind. Sein zweites Soloalbum „Transformer“ besang unter anderem die Transition bekannter New Yorker Drag Queens und gilt als zeitloser Klassiker des vergangenen Jahrhunderts. Mit der kompromisslosen Feedback-Collage „Metal Machine Music“ veröffentlichte er eines der großen polarisierenden Alben des 20. Jahrhunderts. // 1988 wagten Tom Tom Club, die Talking-Heads-Geschwisterband von Bassistin Tina Weymouth und Schlagzeuger Chris Frantz, sich an ein The-Velvet-Underground-Cover. „Femme Fatale“, das im Original von Nico gesungene Herzstück des legendären Debüts „The Velvet Underground & Nico“, wurde sehr oft gecovert, von Big Star über R.E.M. bis Aloe Blacc. Was die Tom-Tom-Club-Version anderen Varianten voraushat: Dieses Cover ist von Reed persönlich gesegnet, der hier Background-Gesang und E-Gitarre beisteuerte. Mit hallenden Drums und sphärischen Synthesizern übersetzen Tom Tom Club den Song in die 80er-Jahre. Weymouths tiefe Stimme klingt schwebend und das Einzige, das sie am Boden hält, ist eine E-Gitarre, die so wunderbar an den Wänden des Klangraumes kratzt, wie nur Reed es kann.

Wir erinnern an Nico

Von ByteFM Redaktion
(16.10.2013)
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"Es gibt nichts, was ich bereuen würde", sagt Christa Päffgen alias Nico. Berühmt wurde Nico vor allem durch ihre Aufnahmen mit The Velvet Underground - doch das ist längst nicht die ganze Geschichte der großen blonden Frau mit der tiefen Stimme. Geboren wurde Nico 1938 in Köln. Das Kriegsende erlebte sie in Lübbenau, südöstlich von Berlin. Mit 16 wird Nico hier von dem Fotografen Herbert Tobias entdeckt, der für den Modedesigner Oestergaard arbeitet. Christa Päffgen? Das ist kein Name für ein Model, meint Herbert Tobias, und gibt ihr den Namen Nico – nach dem Pariser Filmregisseur Nico Papatakis, mit dem er eine Affäre gehabt hatte. // Wie eine Göttin aus Walhalla sei ihnen Nico erschien, erinnert sich Billy Name, Fotograf und Assistent von Andy Warhol. 1967 macht Nico ihre berühmten Aufnahmen mit The Velvet Underground, für das Debütalbum der Band mit dem mittlerweile ikonenhaften Bananen-Cover. Die Party dauert allerdings nicht lange: Mit Nico und Lou Reed treffen bei The Velvet Underground zwei zu extreme Charaktere aufeinander. Wenig später erscheint "Chelsea Girl", Nicos erstes Soloalbum. Doch auch hier hat sie kaum künstlerischen Einfluss, entsprechend unzufrieden ist sie mit dem Ergebnis. Ermutigt von Jim Morrison, den sie als "Seelenverwandten" bezeichnet, beginnt Nico, eigene Songs zu schreiben. Gemeinsam mit John Cale, der mittlerweile ebenfalls bei The Velvet Underground ausgestiegen ist, entwickelt Nico auf drei Alben ihr eigenes, düsteres Klanguniversum.

Zum 85. Geburtstag von Andy Warhol

Von claasberg
(06.08.2013)
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Seinen größten Einfluss sollte Warhol allerdings auf The Velvet Underground ausüben. Als die noch kaum bekannt waren, war Andy Warhol so fasziniert von der Band, dass er Lou Reed und Co. anbot, sie zu managen. Allein sein Name sorgte dafür, dass The Velvet Underground schlagartig bekannt wurde. Zudem veranlasste Warhol, dass seine Muse Nico alias Christa Päffgen bei der Band mit einstieg und Teile des Gesangs übernahm. Andy Warhol produzierte 1967 das Debütalbum der Band "The Velvet Underground & Nico", welches mit dem bekannten Bananen-Cover zu einem Meilenstein der Musikgeschichte wurde. Aufgrund der kontroversen Songtexte, die Drogenmissbrauch, Prostitution und Sadomasochismus thematisieren, wurde das Album aus den meisten Radiostationen verbannt und erst nach und nach einem breiten Publikum bekannt. "The Velvet Underground & Nico" sollte auch das letzte Album sein, das Andy Warhol für die Band produzierte. Für die Band ist der Künstler ohnehin mehr als ein Produzent gewesen. Vielmehr war er eine Art spiritueller Ratgeber, der mit seinem Blick auf die Welt und seinen Ideen die Band um Lou Reed maßgeblich prägte.

Wunderschöne Provokation: 50 Jahre „Transformer“ von Lou Reed

Von ByteFM Redaktion
(08.11.2022)
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Wunderschöne Provokation: 50 Jahre „Transformer“ von Lou Reed
Wir schreiben das Jahr 1968 und hören die vielleicht hässlichste Musik, die bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht wurde. Die Hammondorgel klingt, als hätte jemand die normalerweise so charakteristisch schön vibrierenden Leslie-Lautsprecher mit einem Küchenmesser massakriert. Die Gitarren schaben aggressiv am Trommelfell. Die Drums klingen so, als würden sie von ihrer Meisterin mit einer Schubkarre über einen langen Pflastersteinweg gezerrt. Und der Sänger stammelt. Jauchzt. Jodelt. Inkohärente, notgeile Textfetzen wie „She’s sucking on my ding-dong“ setzen sich wie eine besonders unangenehme Zecke im Gehörgang fest. Und der Wahnsinn hört einfach nicht auf. Siebzehn Minuten lang. Der Song heißt „Sister Ray“, die Band The Velvet Underground, das Album „White Light / White Heat“ und Sänger Lou Reed. // Was ist in diesen vier Jahren passiert? Die – Entschuldigung – Transformation des US-Amerikaners vom Provokateur zum Pop-Star war nicht ganz so radikal, wie es die eingangs genannten Kontraste vermuten lassen würden. Nach dem legendär schranzigen Debüt „The Velvet Underground & Nico“ und dem experimentellen Nachfolger „White Light / White Heat“ wandelte sich die musikalische Grundstimmung von Reeds 1964 in New York gegründeter Band. Ihre 1969 und 1970 veröffentlichten letzten relevanten LPs „The Velvet Underground“ und „Loaded“ (das 1973 ohne die Beteiligung eines einzigen Gründungsmitglied entstandene „Squeeze“ ausgenommen) waren deutlich freundlichere Angelegenheiten, gefüllt mit zarten Pop-Songs und fröhlich groovendem Psych-Rock. Eine Tendenz, die Reed nach seinem Ausstieg 1970 in seiner Solokarriere fortsetzen sollte. 1972 veröffentlichte er sein selbstbetiteltes Debüt, das hinter seinen kommerziellen Erwartungen zurückblieb. Anstatt sich der Enttäuschung zu ergeben, legte er im gleichen Jahr direkt das nächste hinterher: „Transformer“.

Hidden Tracks

Lou Reed

(13.09.2017 / 22:00 Uhr)
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Hidden Tracks - Lou Reed
Zwar ist der vierte Todestag von Lou Reed erst am 27. Oktober, aber es gibt aktuell einige Gründe, dem legendären Musiker von Velvet Underground eine Sendung zu widmen - z.B. das Velvet-Underground-Coveralbum vom Label The Blog That Celebrates Itself (Sao Paulo) sowie neue Songs über Lou Reed bzw. The Velvet Underground von Jonathan Richman und Simon Joyner.

10 bis 11

Run Run Run

(15.07.2021 / 10:00 Uhr)
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In 10 bis 11 hört Ihr heute Kurt Viles neue Coverversion von „Run Run Run“. Kurt Vile sagt, dass er diesen Track von The Velvet Underground schon als Teenager nachgespielt hat. Die 'Velvets', wie er die Band um Lou Reed liebevoll nennt, waren nicht nur für Kurt Vile ein großer Einfluss, sondern für Generationen von Indie- bis Punk- und Rock-Musiker*innen. Verschiedene Generationen von Künstler*innen kommen jetzt auch auf der neuen Velvet-Underground-Tribute-Platte zusammen: „I'll Be Your Mirror – A Tribute To The Velvet Underground & Nico", eine Kompilation zum Gedenken an die Band und ihre einflussreiche Platte aus dem Jahr 1967, die im September erscheint.

„Going Down“: zum zehnten Todestag von Lou Reed

Von ByteFM Redaktion
(27.10.2023)
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„Going Down“: zum zehnten Todestag von Lou Reed
„Going Down“ ist unser Track des Tages zum zehnten Todestag von Lou Reed. Der Song erschien im Jahr 1972 auf dem selbstbetitelten ersten Soloalbum des US-amerikanischen Musikers. Zwei Jahre zuvor hatte Reed The Velvet Underground verlassen. Wahrscheinlich spielten dabei kommerzieller Druck und Reeds sich verschlechternde Beziehung zu Steve Sesnick, dem Manager der Band, entscheidende Rollen. Noch weit von ihrem späteren Legendenstatus entfernt, waren The Velvet Underground damals noch ein Geheimtipp, der von den Top 100 der Charts nur träumen konnte. Wie entscheidend Lou Reed für die Band war, zeigt 1973 „Squeeze“, ihr einziges Album ohne ihn. Das kennt heute kaum mehr jemand und ist selbst für Fans eher eine anekdotische Fußnote. Als Reed sein Solodebüt vorlegte, kam er allerdings auch nicht direkt mit einem Meisterwerk aus der Versenkung.

The Jesus And Mary Chain – „Glasgow Eyes“ (Rezension)

Von Jan Boller
(21.03.2024)
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The Jesus And Mary Chain – „Glasgow Eyes“ (Rezension)
The Jesus And Mary Chain waren immer eine unverstandene Band. Im Nachhinein muss man konstatieren, dass ihr legendärer Erstling „Psychocandy“ von 1985 so etwas wie ein „Lucky Accident“ war: Mit den dünn produzierten Bubblegum-Pop-Melodien in verwaschener Textur mit viel Feedback und weißem Rauschen hat die Band aus dem schottischen East Kilbride zwar maßgeblich zur Entwicklung von Shoegaze beigetragen, allerdings gab es diesen Sound bei The Jesus And Mary Chain in derart konzentrierter Form nur auf „Psychocandy“ zu hören und seitdem nur noch in Nuancen. Drummer Bobby Gillespie stieg aus und erlangte später mit Primal Scream Independent-Weltruhm. Allein: Die von Gillespie auf den Punkt gebrachte Formel „Suicide meets Generation X meets The Velvet Underground“ galt danach nicht mehr. // Es ist kein Zufall, dass Jim und William Reid, der Kern der Band, zeitgleich mit dem neuen Album „Glasgow Eyes“ auch die Autobiografie „Never Understood: The Story Of The Jesus And Mary Chain“ veröffentlichen: „Glasgow Eyes“ ist durchzogen von Nostalgie und (Selbst-)Referenzialität: Grüße gehen raus an The Fall und The Rolling Stones, an David Bowie und immer wieder an The Velvet Underground. Dabei plündern The Jesus And Mary Chain auch ihr eigenes Repertoire. Vieles ist routiniert bis langweilig, manches ist ärgerlich und einiges ist wirklich gut. Aber den ewig missverstandenen Außenseitern Jim und William Reid ist das wahrscheinlich sowieso egal. // Es gibt aber auch Momente, in denen die Musealisierung der eigenen Bandgeschichte inspirierter mit den musikalischen Ehrenbezeigungen kontrastiert wird: Das unergründliche Name-Dropping „The Bunny Boys And The Fall, I Think I Loved Them All“ passt wunderbar in das sinistere „Mediterranean X Film“. Geheimnisvoll ist auch der monolithische Doom-Blues „Pure Poor“, wo Jim Reids gutturaler Gesang interessanterweise an Lydia Lunch erinnert. Oder „Hey Lou Reid“, das nach „Moe Tucker“ vom „Munki“-Album zum zweiten Mal selbstironisch musikalische Verwandtschaften mit The Velvet Underground signalisiert und die hier auch wirklich zu vernehmen sind. Es ist ein angenehm zurückhaltender Abschluss eines (zu) großspurigen Albums.

taz.mixtape

Kabul Dreams, Joakim, Guilty Pleasures, Sufjan Stevens, Velvet Underground

(22.10.2021 / 17:00 Uhr)
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Vorposten einer neuen Zeit. The Velvet Underground haben das Prinzip Rock’n’ Roll aufgebrochen und die Post-Hippie-Ära eingeläutet. Ein Dokumentarfilm von Todd Haynes fängt das Wesen der Band ein, sagt (und singt) Jens Uthoff.

Presseschau 15.09.: Ein Marathonstück und verdrehte Memoiren

Von ByteFM Redaktion
(15.09.2011)
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Die Flaming Lips sind nicht nur bekannt für ihre ereignisreichen Live-Shows, sondern auch für die experimentelle Herangehensweise an ihr künstlerisches Schaffen. Im März dieses Jahres veröffentlichten sie beispielsweise drei Songs auf einem USB-Stick, der sich innerhalb eines lebensgroßen Totenkopfes aus verzehrbarem Gummi befand. Nun haben sie bekannt gegeben, ein sechs Stunden langes Stück fertig gestellt zu haben. "I Found This Star On The Ground" wird es heißen und im Interview mit dem Rolling Stone spricht Sänger Wayne Coyne über die Idee zum Song, den richtigen Kontext, um das Lied zu hören und die Freiheiten, die ihnen ihr Label-Vertrag lässt. Klingen soll "I Found This Star On The Ground" übrigens wie eine Mischung aus Velvet Underground und dem Super Mario Brothers Theme. Ein bisschen Velvet Underground lässt sich auch auf einer mit fünf Liedern bestückten EP von John Cale erkennen, die als Vorbote für ein neues Album im nächsten Jahr fungieren soll. Das überrascht natürlich nicht, immerhin gründete er zusammen mit Lou Reed besagte Band vor über 45 Jahren. "Extra Playful" wird am 19. September bei Domino erscheinen und kann beim Guardian schon einmal vorab gehört werden.

Die 30 besten Noise-Rock-Alben aller Zeiten

Von ByteFM Redaktion
(20.05.2021)
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Die 30 besten Noise-Rock-Alben aller Zeiten
Als ihr legendäres Debüt „The Velvet Underground & Nico“ floppte, strichen Lou Reed, John Cale, Sterling Morrison und Moe Tucker Produzent Andy Warhol aus der Gleichung, um ein noch schmierigeres, verzerrteres Album zu machen. „White Light White Heat“ war auf kommerzieller Ebene ein noch größeres Desaster als sein Vorgänger. Künstlerisch hallt die zweite LP der New Yorker*innen genauso laut nach wie das Debüt – speziell der Albumabschluss „Sister Ray“, ein 17-minütiger Fiebertraum, bei dem man nach dem Hören eine lange Dusche nehmen möchte – und sollte.

Maureen "Moe" Tucker wird 70

Von ByteFM Redaktion
(26.08.2014)
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Als sich Maureen „Moe“ Tucker Anfang der 1960er Jahre das erste Album der Rolling Stones kauft, hat sie irgendwann genug vom „nur“ zuhören. Gitarre spielen kann sie nicht, außerdem sind Gitarren teuer, also kauft sie sich eine einzelne Snare-Drum und trommelt in ihrem Schlafzimmer zu der Musik der Stones. Moe Tucker handelt pragmatisch und minimalistisch, Charaktereigenschaften, die ihr Schlagzeugspiel von da an immer prägen sollten – und damit auch ganz bedeutend den Sound von The Velvet Underground (VU), deren Drummerin Tucker nur wenige Jahre nach ihren Schlafzimmerkonzerten werden sollte. Als The Velvet Underground nach einem Drummer für ihre Projekt suchen, erinnert sich Sterling Morrison an die Schwester eines College-Freundes, die immer vor sich hingetrommelt hatte. Kurze Zeit später wird Moe Tucker aus ihrem Schlafzimmer heraus für eine der bedeutendsten Bands der Musikgeschichte angeheurt.

Jonathan Richman feiert seinen 60. Geburtstag

Von ByteFM Redaktion
(16.05.2011)
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Der US-amerikanische Sänger, Songwriter und Gitarrist Jonathan Richman wurde am 16. Mai 1951 in Boston geboren. Musikalisch aktiv wurde er im Alter von 15 Jahren, als er das erste Mal zur Gitarre griff, ein Jahr später setzte er das erlernte Können auf dem Instrument bereits auch bei Live-Auftritten um. Im Jahr 1969 zog es ihn nach New York in das Umfeld von Velvet Underground, deren Musik Richman sehr verehrt. 1992 schrieb er gar einen ganzen Song mit dem Titel "Velvet Underground".

„Paris 1919“: John Cale wird 80

Von ByteFM Redaktion
(09.03.2022)
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„Paris 1919“: John Cale wird 80
„Paris 1919“ ist unser Track des Tages zum 80. Geburtstag von John Cale. 1973 gab der Song dem dritten Soloalbum des britischen Komponisten, Sängers und Musikers seinen Namen. Noch relativ am Anfang seiner Solokarriere stehend, nahm Cale in den frühen 1970er-Jahren einige seiner zugänglichsten und vielleicht besten Alben auf. Wie auf seinem Debüt „Vintage Violence“ im Jahr 1970 spielte Cale bei seinem dritten Longplayer seine Stärken als Songwriter und Arrangeur in einem Pop-Kontext aus. Die einflussreichsten Werke von John Cale sind eigentlich immer Gratwanderungen zwischen eingängigen Melodien und dem Versuch gewesen, die Grenzen der Hörgewohnheiten des Publikums zu verschieben. Schon bei The Velvet Underground eröffnete das Zusammenspiel des Rockers Lou Reed und des Akademikers John Cale ein fruchtbares Spannungsfeld. Oft heißt es, Cale sei bei The Velvet Underground rausgeflogen, weil er immer experimenteller werden wollte und Lou Reed immer poppiger. Genau weiß das niemand mehr, aber vermutlich ist das eher ein Mythos mit einem Körnchen Wahrheit. Seine Solokarriere begann Cale jedenfalls nicht mit einem schweren Stück E-Musik, sondern mit einem großen Singer-Songwriter-Album. Danach ließ er drei Jahre lang seiner akademischen und intellektuellen Ader freien Lauf. 1973 jedoch kehrte er mit dem Album zurück, das nach unserem heutigen Track des Tages benannt ist. Mit Orchester, Musikern vom Motown-Label und der Rock-Band Little Feat und vor allem schlauen, aber eingängigen Liedern. Vielleicht sein vollendetster Pop-Entwurf.

Zum 75. Geburtstag von Keith Moon: acht revolutionäre Schlagzeuger*innen

Von ByteFM Redaktion
(23.08.2021)
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Zum 75. Geburtstag von Keith Moon: acht revolutionäre Schlagzeuger*innen
Minimalismus & Kontrolle: Moe Tucker (The Velvet Underground) Während Keith Moon sein Schlagzeug auf mehreren Ebenen zum Explodieren brachte, bewirkte Maureen „Moe“ Tucker das genaue Gegenteil. Die US-Amerikanerin wirkte manchmal so, als wäre sie gar nicht da. Dabei spielte sie in einer der einflussreichsten Bands überhaupt: The Velvet Underground. Ihre Kollegen Lou Reed, Sterling Morrison und John Cale arbeiteten dort mit akustischem und lyrischem Wahnsinn. Doch Tucker spielte den absoluten Minimalismus. Während Moon als einer der ersten Drummer mit zwei Bassdrums bewaffnet auf der Bühne erschien, strich sie das Instrument komplett aus ihrem Setup. Floortom und Snare sollten für sie vollkommen ausreichen. Songs wie „Venus In Furs“ oder „White Light / White Heat“ kamen von ihrer Seite aus mit wenigen Anschlägen aus. Dem Konzept „Drumfill“ verweigerte sie sich gänzlich.

Lewsberg - „In This House“ (Album der Woche)

Von ByteFM Redaktion
(23.03.2020)
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Lewsberg - „In This House“ (Album der Woche)
Lewsberg aus Rotterdam sind wahrlich nicht die einzige Band, die sich derzeit auf Pre- oder Post-Punk bezieht. Aber man täte ihnen unrecht, sie mit den unzähligen anderen Veröffentlichungen des Genres ungehört liegen zu lassen. Denn das Feld ist ein weites, und das "Post-Punk-Revival" beschränkt sich meist auf Recycling der immer gleichen Talking-Heads- oder Blondie-Versatzstücke. Das spricht keinesfalls gegen die Qualitäten der beiden Bands, eher gegen die der einfallsarmen Epigonen. Lewsberg interpretieren den gleichen Bezugsrahmen großzügiger. Kein hektisch-nervöser Beat mit verzerrten Gitarren, kein aufgesetztes Görentum. Vielmehr eine gelassene Neuinterpretation des Erbes von Velvet Underground und Television.

Was ist Musik

Robert Forster Special

(13.04.2008 / 20:00 Uhr)
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Was ist Musik - Robert Forster Special
Robert: ”Wenn ich an Bands mit zwei starken Figuren denke, meine ich nicht unbedingt zwei Songwriter. Eher Konstellationen wie Lou Reed und John Cale bei Velvet Underground oder Bryan Ferry und Brian Eno bei Roxy Music oder die Pet Shop Boys...ja, die Pet Shop Boys sind eine Hochglanz-Version von uns.” (Forster ist die Diva: Reed, Ferry, Tennant. Und der Lennon zu McLennans McCartney) // Weitere folgen, dann der plötzliche Tod. Jetzt also Robert solo, zum ersten Mal seit zwölf Jahren. Mit den Soloalben war es wie bei Roxy Music, Velvet Underground und den Beatles. Es gab Glanzstücke, aber noch auf den glänzendsten wurde der Andere, der Abwesende vermisst. Entsprechend groß ist die Angst des Liebhabers vor Roberts neuer Platte, die erste mit über 50. Spielt das eine Rolle?

Technoide Rührung

Von ByteFM Redaktion
(03.09.2009)
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Im Zuge der Musealisierung und Verklassikerung von Pop – und auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen – hat es sich eingebürgert, dass Bands mit einem präzise angekündigten Kanon ihres Gesamtwerks auf Tour gehen oder gleich ihr Opus Magnum in voller Länge zur Aufführung bringen. Dieser Trend macht auch vor Velvet Underground-geprägten Acts nicht Halt: Die Pixies performen „Doolittle“, Sonic Youth geben „Daydream Nation“, selbst die Feelies kommen zurück mit „Crazy Rhythms“. // Als dann noch „Schnapps und Gin“ getrunken wird in diesem Lied, hat die Reed-Fraktion ihre Skepsis gegen diese Künstlerinnentype aufgegeben. Den gebildeten Ständen fällt auf, dass die Zeile von der Geschichte, die ein Engel aus der Zukunft ist, mit Walter Benjamin zu tun hat. Hausaufgaben gemacht fürs einzige Konzert in Deutschland. Hänsel hat sein Leben vergeudet an diesem blöden Märchen, seine einzige wahre Liebe war die böse Hexe. Mit dieser Vorstellungsrunde wird klar, dass Anderson nicht das arty Alibi-Ornament für den rockenden Reed geben wird, dass sie nicht Gretel ist sondern Lou´s Hexe. Wie einst bei John & Yoko. Mit dieser Chuzpe wagt sich die Hexe gleich an einen der zwanzig größten Lovesongs, die ein Mensch je schrieb. „Sometimes I feel so happy, sometimes I feel so sad, Sometimes I feel so happy, but mostly you just make me mad”. Sakrileg. Laurie Anderson singt „Pale Blue Eyes“, Lous Liebeserklärung an – mutmaßlich – Nico, die teutonische Hexen-Beauty von Velvet Underground. Lou schweigt, läßt die Gitarre reden. Man könnte ein Fotohandy-Klicken hören, aber es klickt keiner.

Elevator Music

John Cale & Velvet-Underground-Coverversionen

(21.09.2021 / 23:00 Uhr)
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Mit Little Simz, Brian Wilson, Fun Boy Three und vielen mehr.

ByteFM Magazin

The Kinks, Black Midi & The Velvet Underground

(21.06.2019 / 19:00 Uhr)
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Außerdem Musik von unter anderem Mikaela Davis, Lou Reed und Lucy Dacus.

ByteFM Magazin

Leon Redbone & The Velvet Underground

(26.08.2019 / 15:00 Uhr)
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Außerdem dabei: Musik aus unserem Album der Woche "Power Nap" von Ilgen-Nur.

Hidden Tracks

(Children Of) Nuggets

(08.06.2022 / 22:00 Uhr)
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(Joni Mitchell, Velvet Underground und natürlich Prince.)