Harry Belafonte ist tot

Von ByteFM Redaktion, 26. April 2023

Foto des US-amerikanischen Sängers Harry Belafonte

Der US-amerikanische Sänger, Schauspieler und Aktivist Harry Belafonte ist 96-jährig gestorben (Foto: Kingkongphoto & www.celebrity-photos.com, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Der US-amerikanische Sänger, Schauspieler, Entertainer und Aktivist Harold George Bellanfanti Jr., besser bekannt als Harry Belafonte, ist gestorben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge starb der „Calypso-König“ 96-jährig an Herzversagen.

Harry Belafonte löste mit seinem Hit „Banana Boat Song“, einer Adaption des jamaikanischen Volksliedes, in den 50er-Jahren einen Calypso-Boom in den USA aus. Die karibische Brise wehte eine Weile durch den Mainstream und der eingängige Song wurde auf Dauer zu Belafontes Markenzeichen. Das Stück wurde trotz durchaus politischem Impetus hauptsächlich als seichte Pop-Nummer rezipiert. Ein Umstand, der auch auf sein Image als „Calypso-König“ abfärbte. Doch sein Schaffen und Selbstverständnis ging weit darüber hinaus.

Star aus ärmlichen Verhältnissen

Belafonte wurde am 1. März 1927 in New York City geboren. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen und beschloss nach dem Ausscheiden aus der US Navy, in der er im Zweiten Weltkrieg gedient hatte, Schauspieler zu werden. Ein Plan, der gelang. Schon Anfang der 50er-Jahre etablierte er sich als Entertainer, spielte in mehreren Kinofilm-Produktionen mit und hatte sogar eine eigene Fernsehsendung. Sein durchschlagender musikalischer Erfolg machte ihn zu einem der berühmtesten Schwarzen Künstler überhaupt. Das Album „Belafonte At Carnegie Hall“ (1959) hielt sich jahrelang in den Charts. Über 150 Millionen Tonträger sollte er im Laufe seiner Karriere verkaufen.

Politischer und sozialer Aktivismus

Er fremdelte allerdings etwas mit dem Erfolg und suchte nach Wegen, mehr daraus zu machen. In den 60ern, inzwischen zum Star geworden, engagierte sich Belafonte an der Seite von Martin Luther King in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Gemeinsam organisierten sie damals große Proteste gegen die Rassentrennung, darunter auch den berühmten Marsch auf Washington im Jahr 1963. Er wurde zu einem wichtigen Player an der Schnittstelle zwischen Politik und Unterhaltungsindustrie. So veröffentlichte er unter anderem mit der Antholgie „The Long Road To Freedom“ 2001 ein historisches Portrait der Musik der Schwarzen US-amerikanischen Bevölkerung vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Belafontes Aktivismus beschränkte sich aber nicht auf die Bürgerrechtsbewegung. Er engagierte sich auch im Rahmen von Benefizkonzerten gegen den Welthunger, kämpfte gegen die Apartheid in Südafrika und den Vietnam-Krieg und setzte sich als Unicef-Botschafter für das Wohl von Kindern in den ärmsten Regionen der Welt ein. Für sein Engagement wurde er 2014 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet.

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