Peter Yarrow (Peter, Paul and Mary) ist gestorben

Von ByteFM Redaktion, 8. Januar 2025

Albumcover von „In The Wind“, das die drei Musiker*innen Peter, Paul and Mary zeigt

Peter Yarrow (links) ist im Alter von 86 Jahren gestorben (Foto: Cover des Albums „In The Wind“ von Peter, Paul and Mary)

Peter Yarrow, Sänger beim Folk-Trio Peter, Paul and Mary, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Mit Songs wie „If I Had A Hammer“ und „Puff, The Magic Dragon“ prägte die Gruppe die gesellschaftskritische Musik der 1960er-Jahre.

Yarrow wurde 1938 in New York City als Sohn ukrainisch-jüdischer Einwanderer*innen geboren. Nach seinem Abschluss in Psychologie an der Cornell University zog es ihn zurück in seine Heimatstadt, wo er sich in der aufstrebenden Folkszene von Greenwich Village einen Namen machte. Dass er seine musikalischen Erfolge mit dem 1961 gegründeten Trio Peter, Paul and Mary feiern sollte, verdankte er der Idee seines Managers Albert Grossmann, den Yarrow selbst als „Genie“ bezeichnete und der zuvor bereits mit Künstler*innen wie Joan Baez oder Odetta gearbeitet hatte. Gemeinsam mit Musiker und Comedian Noel „Paul“ Stookey und Folk-Sängerin Mary Travers bereitete er sich sieben Monate lang auf das Debütkonzert von Peter, Paul and Mary im legendären New Yorker Club The Bitter End vor. Von da an ging es steil bergauf: Das selbstbetitelte erste Album der Gruppe hielt sich über zwei Jahre in den US-amerikanischen Charts.

Ein magischer Drache mit heilender Wirkung

Der bekannteste Song des Folk-Trios aber entstand lange bevor sich die drei Musiker*innen zusammenschlossen: im College-Zimmer von Peter Yarrow und auf Grundlage eines Gedichtes seines Kommilitonen Leonard Lipton. „Puff, The Magic Dragon“ ist eine Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Drachen, das Erwachsen-Werden und die moralische Verortung in der Welt. Bei den US-Amerikaner*innen, die sich in Zeiten der Bürgerrechtsbewegung nach Frieden und Gleichberechtigung sehnten, fand die unschuldige Erzählung Anklang. Sie wurde laut Yarrow zur Hymne derer, die „den Verlust der Unschuld ihrer eigenen Zeit betrauerten“. Und auch zum Erfolg eines weiteren musikalischen Aushängeschilds der Proteste trugen Peter, Paul and Mary bei: Beim „March On Washington“ 1963, wo Martin Luther King Jr. seine berühmte „I-Have-A-Dream“-Rede hielt, sang die Formation auf den Stufen des Lincoln Memorials Bob Dylans „Blowin’ In The Wind“. Risse erhielt das Image des engangierten Folk-Musikers allerdings in den 70er-Jahren, als er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, weil er eine 14-Jährige sexuell belästigt hatte.

Nachdem Peter Yarrow bis ins hohe Alter, unter anderem mit Tochter Bethany, sowohl musikalisch als auch politisch aktiv blieb, erlag er nun mit 86 Jahren den Folgen seiner Blasenkrebs-Erkrankung. Da Mary Travers bereits im Jahr 2009 an Leukämie starb, ist Noel „Paul“ Stookey das letzte verbliebene Mitglied von Peter, Paul and Mary.

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