Die musikalische Laufbahn von Johnny Winter beginnt im texanischen Beaumont, seiner Geburtsstadt. Schon als 10-Jähriger spielt er erste Auftritte mit seinem jüngeren Bruder Edgar, bei denen die beiden Stücke der Everly Brothers covern. Das große Vorbild ist jedoch der Blues-Gitarrist und -Sänger B. B. King. Mit 17 Jahren besucht Winter ein Konzert des damals populären Musikers und wird sogar auf die Bühne gelassen, um eine kleine Jamsession vorzuführen. Das Publikum ist begeistert und so dauert es nicht lange, bis die Medien auf Winter aufmerksam werden.
1968 veröffentlicht der Rolling Stone einen Artikel über das Ausnahmetalent, worauf Winter bei Columbia unter Vertrag geht. Mit seinem Debütalbum „Johnny Winter“ erreicht er ein Jahr später Platz 24 in den US-Charts.
Der Erfolg ist jedoch nicht von langer Dauer. Drogensucht, Alkoholkonsum und schwere Depressionen werfen Winter aus der Bahn. Erst als er Ende der 70er-Jahre vier Alben des legendären Blusmusikers Muddy Waters produziert und diesem so zu einer musikalischen Wiedergeburt verhilft, kommt auch Winters Karriere allmählich wieder in die Gänge.
Mit den Veröffentlichungen „Guitar Slinger“ und „Serious Business“ steht er am Höhepunkt seines musikalischen Schaffens. Aus der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern entsteht im Jahr 1986 das Album „Third Degree“, für das er Gastmusiker wie Tommy Shannon, Uncle John „Red“ Turner und Mac „Dr. John“ Rebennack einlädt.
In der Folgezeit findet Johnny Winter zunehmende Begeisterung für den traditionellen Blues und spielt vermehrt Liveauftritte. Am 16. Juli 2014 starb die Blues-Legende im Alter von 70 Jahren in Zürich.