Maya Jane Coles – "Comfort"

Maya Jane Coles - ComfortVÖ: 28. Juni 2013
Web: mayajanecoles.com
Label: I/AM/ME via Kobalt Label Services

Maya Jane Coles‘ Debütalbum „Comfort“ ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Für die Realisierung der LP verzichtete sie auf Deals mit großen Plattenfirmen und gründete stattdessen ihr eigenes Label I/AM/ME. In ihrem Homestudio schrieb, komponierte, produzierte und masterte sie jeden der 12 Tracks. Diese individuelle Arbeitsweise ermöglichte ihr völlige Freiheit im kreativen Prozess. Auch das Cover-Artwork stammt aus Coles‘ Feder.

Im vergangenen Jahr zählte der Rolling Stone Maya Jane Coles zu den 25 einflussreichsten DJs auf dem Planeten. Und das zu Recht! Ihre musikalische Prägung begann im frühesten Kindesalter. Von Jazz, über Punk, zu Soul, aber auch klassischer Musik, genoss die junge Maya die volle Bandbreite an Stilrichtungen. Sie beschloss einige Instrumente zu lernen und erste Songs zu schreiben. Mit nur 15 Jahren produzierte sie ihre ersten HipHop Tracks.

In der Retrospektive wird deutlich, dass „Comfort“ ein Ergebnis der frühen, vielseitigen musikalischen Einflüsse ist. Maya Jane Coles betreute jeden Track von Anfang bis Ende, um sich ihre ganz persönliche Arbeitsweise zu erhalten. Ihre Stimme ist auch auf etwa der Hälfte der Songs zu hören, für die Andere kollaborierte sie mit namhaften Künstlern wie Karin Park, Tricky und Miss Kittin.

„Comfort“ klingt nach Coles Heimatstadt London: es ist bunt, schrill, schnell, aber an einigen Stellen auch dunkel und düster. Das Album ist ein musikalisches Sammelsurium, eine äußerst gelungene Synthese. Man findet viel House und Techno, aber auch Rap, Hip Hop und R&B, und von alldem nur das Beste. Es oszilliert zwischen verschiedenen Tempi sowie hellen und dunklen Klangfarben. Mit jedem Stück bekommt der Hörer etwas Neues vorgesetzt, obgleich auch ein roter Faden hörbar ist. Maya Jane Coles beweist ein Gespür für Harmonien. Sie versteht es, die Stärken der Gastkünstler zu betonen, ohne ihren eigenen Stil aufzugeben. Eine Künstlerin mit hohem Wiedererkennungswert.

Der erste Track „Comfort“ hat eine eingängige Melodie, die elektronischen, teils dubbigen Klänge und nahezu monotonen Lyrics versetzen einen sofort in einen träumerischen Zustand. „Burning Bright“ wird von Kim Ann Foxmann, Ex-Mitglied bei Hercules & Love Affair, gesungen. Dort gleichen Melodie und Stimme einer Reinszenierung des typischen 90er Jahre Deep House. Die Kollaboration mit Tricky „Wait For You“ klingt wie eine Hommage an die Trip Hop/Dance Songs von Faithless. Die tiefe, unaufgeregte Stimme von Tricky erhält im Refrain Unterstützung von Coles.

Rau und kratzig hört man Newcomerin Nadine Shah bei „Blame“. Sie wird von einem warmen, aber kraftvollen Bass begleitet. Neben den zahlreichen Vocal-Features hat Cole auch Platz für instrumentale Momente geschaffen. So z.B. auch auf dem letzen Song des Albums, „Come Home“. Man stelle sich eine umgekehrte Parabel vor. Etwa so verläuft die Dramaturgie dieses Stücks. Ein Rattern und Knattern, sowie eine treibende Melodie führen einen bis zum Scheitelpunkt. Dort entlädt sich die Spannung im Gesang und leitet die letzen ruhigeren Töne der Platte an.

Maya Jane Coles begibt sich mit „Comfort“ in neue Gefilde. Ihr bisheriges Steckenpferd, die Clubmusik und das Djane-Dasein, sind zwar immer noch präsent, dennoch gibt es neue Facetten an ihr zu entdecken. Ein heiß ersehntes Album, das wirklich schon lange fällig war.

Das ByteFM Album der Woche.

In den ByteFM-Magazin-Sendungen spielen wir täglich Musik aus unserem Album der Woche. Die ausführliche Hörprobe folgt am Freitag ab 13 Uhr in Neuland.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Maya Jane Coles“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

Label: I/AM/ME | Kaufen

Das könnte Dich auch interessieren:

  • Klez.e – „Desintegration“ (Album der Woche)
    Mit "Desintegration" schauen Klez.e zurück ins Jahr 1989. Das Album ist eine Hommage an ihre Jugend und an damals wie heute vergötterte Wave-Bands wie The Cure, die Schwermut so schön in Musik verpackten....
  • Yard Act – „Where’s My Utopia?“ (Album der Woche)
    Slacker-Hop, Highlife-Gitarren und Disco-Punk: Auf ihrer zweiten LP „Where's My Utopia?“ streifen Yard Act das Post-Punk-Korsett ab – und klingen so befreit wie noch nie. Unser Album der Woche!...
  • Cover des Albums Somersault von Beach Fossils
    Die Songs von Beach Fossils klingen wie das Ende eines langen Tages am Meer: sanfte Erschöpfung, Sand im Haar, der Kopf angenehm weich. Auch auf „Somersault“ fängt die Band aus New York diese Stimmung wieder wunderbar ein....


Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.