The Field – „Cupid’s Head“ (Kompakt)
9,0
The Field und Kompakt – das sind nicht nur Musiker und Label. Das ist keine Zusammenarbeit, sondern Liebe. Seit „Things Keep Falling Down“, dem ersten Release des Schweden Axel Willner auf dem Kölner Label, sind fast neun Jahre vergangen. Mit „Cupid’s Head“ erscheint nun sein viertes Album. Und wie auch schon 2005 drängt sich wieder die Frage auf: ist das noch Ambient oder schon Valium?
Axel Willner hat die schwedische Technoszene der 90er und beyond schwer genossen. Seine Musik bildet jedoch ein Gegengewicht zu den kräftigen, wummernden Tracks der Szene. Die Tracks von The Field zeichnen sich durch eine traumwandlerische Aura und weite, flirrende Klangsequenzen aus. „Cupid’s Head“ handelt Axel Willner zufolge von „Zukunftsvisionen, klitzekleinen Maßnahmen und deren Konsequenzen und von Sentimentalität“. Gefühlvoll und minimalistisch zugleich, so klingt das Album in der Tat.
Nach einem kurzen Knistern zu Anfang von „They Won’t See Me“ ist die Energie des Albums ganz weit oben und fällt nicht wieder. Ein warmer Bass zieht in den Bann und gibt der Handvoll zauberhafter Loops und Stimm-Samples eine Stütze. Sehr wohltuend auch „A Guided Tour“, dessen Instrumentierung wirklich den Anschein erweckt, man würde durch eine verschlafene Stadt geführt werden, die unter der Sommerhitze fast still geworden ist.
Nicht minder großartig ist das elf Minuten umfassende „Black Sea“. Das Stück driftet in seiner ersten Hälfte vorbei an leichten, umherfliegenden Drum Patterns, gedämpftem Stimmengewirr und zurückhaltenden Synthie-Basslines, ehe es in eine andersartige Soundwelt rutscht und geloopter Atmen für die einzigen dunklen Minuten auf „Cupid’s Head“ sorgt. Abseits davon kann man sich komplett von dem Album einlullen lassen. The Field verbindet schläfrige Melodien geschickt mit pluckernden Bässen und ausgewählten Samples, sodass man sich hypnotisiert fühlt, aber nie ganz in Trance verfällt. Eine Musik, gemacht für Zwielicht und Zwischenstunden.
Label: Kompakt | Kaufen