Millie Small (Foto: Harry Pot, CC BY-SA 3.0 NL, via Wikimedia Commons)
Die jamaikanische Pop-Pionierin Millicent Dolly May „Millie“ Small ist am 5. Mai in London gestorben. Dies teilte ihre frühere Plattenfirma Island Records am gestrigen Mittwoch mit. Small landete in den 1960er-Jahren mit dem Track „My Boy Lollipop“ einen Welthit. Die Sängerin wurde 72 Jahre alt.
Smalls Hit-Single „My Boy Lollipop“ schaffte es 1964 in Großbritannien und den USA jeweils auf Platz zwei der Charts. Der Track war damit nach Angaben des Labels Island Records der erste jamaikanische Song, der es überhaupt in die britischen und US-amerikanischen Charts schaffte. Das große Verdienst von Millie Small ist es, Ska-Musik einem breiten Publikum zugänglich gemacht zu haben. Small habe „die Tür für jamaikanische Musik in der ganzen Welt geöffnet“, äußerte sich Island-Records-Gründer Chris Blackwell zu ihrem Tod. Er selbst sei mit ihr um die Welt gereist, „weil man überall wollte, dass sie auftritt, in Fernseh-Shows mitmacht.“
Für ihren Erfolg wurde Millie Small, deren Karriere bereits als Teenagerin begann, in ihrer Heimat gefeiert. Der Starrummel war für die gebürtige Jamaikanerin jedoch nur von kurzer Dauer. Ihre Singles „Sweet William“ von 1964 schaffte es nur noch auf Platz 30 und „Bloodshot Eyes“ 1965 auf Platz 48 der UK-Charts. Weitere Veröffentlichungen fanden nur wenig Beachtung und der Sängerin haftete bald das Image eines One-Hit-Wonders an. Ihr Erfolg ebnete aber den Weg für zahlreiche andere jamaikanische Künstler*innen, die in den nachfolgenden Jahren Charterfolge in Großbritannien hatten, wie zum Beispiel Prince Buster mit „Al Capone (1967)“ oder Desmond Dekker And The Aces 1967 mit „007 (Shanty Town)“ und 1969 mit „Israelites“.
Nachdem Small zuletzt im Jahr 1970 Studio-Aufnahmen gemacht hatte, zog sie sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Medienberichten zufolge lebte die einstige Pop-Pionierin zumindest zeitweise in ärmlichen Verhältnissen.
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1 KommentarNuan
Jun 18, 2021R.I.P