Soul-Surfpop auf Walisisch: „Dewin Dwl“ von Melin Melyn

Pressebild der walisischen Band Melin Melyn, deren Song „Dewin Dwl“ heute unser Track des Tages ist.

Melin Melyn (Foto: Edie Morris)

„Dewin Dwl“ heißt heute unser soulig-surfig-garagiger Track des Tages. Er kommt von der britischen Gruppe Melin Melyn, die gerade die EP „Blomonj“ veröffentlicht hat. Auch wenn der Bandname nach dem englischen Wort für Melonen klingen mag, wäre das eine vollkommen falsche Assoziation. Der Name ist wie viele Songs des Sextetts auf Walisisch und bedeutet „gelbe Mühle“. Die Band beschränkt sich nicht auf Texte in der keltischen Sprache, aber es liegt ihr schon am Herzen, sich in ihr auszudrücken. Und sie von dem Klischee der Dorftrottelsprache zu befreien, das ihr leider in England oft anhaftet. Auch die bekanntesten walisischen Musik-Acts haben lange dazu tendiert, auf englisch zu singen. Young Marble Giants etwa, Catatonia oder Manic Street Preachers.

Aber ganz allein sind Melin Melyn heute auch nicht mehr. Schon die Generation von Super Furry Animals und Gorky’s Zygotic Mynci sang gelegentlich auf Walisisch. Und deren Sänger Gruff Rhys und Euros Childs tun es in ihren Solowerken noch heute. Vielleicht haben sie dazu beigetragen, dass die Generation nach ihnen viel sebstverständlicher in ihrer Sprache singt. Und vielleicht die coolste Musik aufnimmt, die je auf Walisisch gemacht wurde. Carwyn Ellis etwa, der brasilianisch beeinflussten Pop macht, oder eben Melin Melyn. Hinter der Entscheidung für walisische Lyrics steckt nicht unbedingt eine politische Agenda – sie singen eben in der Sprache, die für sie natürlich ist. Mal ist das Englisch, mal Walisisch.

Die EP „Blomonj“ von Melin Melyn ist auf dem Label Bingo Records erschienen. Der Song „Dewin Dwl“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört ihn Euch hier an:

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