Shirley Hurt hat einen Autoaufkleber vertont (Foto: Melodic Records)
„Hell Of A Life“ heißt unser Track des Tages und kommt von der Singer-Songwriterin Shirley Hurt. Eigentlich heißt die kanadische Künstlerin Sophia Ruby Katz und kommt aus Toronto. Während ihr bürgerlicher Name halbwegs markant ist, wählte Katz für ihre Musik ein eingängiges Pseudonym von zeitlosem Glam. Wobei man nicht behaupten kann, dass sie in ihrer Musik mit dem Pomp einer 60er-Jahre-Film-Diva aufträte (man denke an Shirley MacLaine) oder das Rampenlicht suchte wie Shirley Bassey. Mehr haben die Songs auf ihrem selbstbetitelten 2023er Debütalbum mit dem Schauspielstil eines John Hurt gemein: bodenständig, einfühlsam, überzeugend und im Dienste der Kunst, nicht des Egos unterwegs. Man könnte auch sagen, „Shirley Hurt“ war ein schönes, klassisches Singer-Songwriter-Debüt, das lieber unter- als übertreibt.
Wenngleich Hurt in ihrer ersten Single seit dem Album nicht gerade großspurig auftritt, unterscheidet sich unser Track des Tages doch deutlich von ihrem bisherigen Schaffen. Das Label Melodic Records spricht gar von New-Wave-Einflüssen wie Television, Laurie Anderson oder Tom Tom Club. Während diese Beschreibung angesichts des immer noch eher zurückhaltenden Sounds überrascht, trifft sie nichtsdestoweniger zu. Bloß fällt der eckig-funky Groove unter Hurts zurückgenommenen Vocals weniger auf, als man erwarten würde. Hurt selbst beschreibt das Lied als musikalische Inkarnation eines Autoaufkleberspruchs, der besagt, Irrsin sei, immer wieder dasselbe zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten: „Es ist oft schwer zu wissen, wann man aufhören und wann weitermachen soll. Wir alle wollen aus dem Hamsterrad aussteigen und kämpfen ständig mit unseren Dämonen, die uns daran hindern. ‚Hell Of A Life‘ ist eine zweiminütige und fünfundfünfzigsekündige Anerkennung dessen.“
Die Single „Hell Of A Life“ von Shirley Hurt ist auf dem Label Melodic Records erschienen. Heute ist der Song unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: