ByteFM Mixtape taz.mixtape (15.11.2013)
"Kein Zutritt für Hinterwäldler" heißt der Roman von Jonnie Schulz, mit dem die hyperaktive Plattenfirma Audiolith ihre Produktpalette um Literatur erweitert, nicht ohne den Mainzer Ventil-Verlag. "Kein Zutritt für Hinterwäldler", das gilt auch für das Universum des Justus Köhncke, aber dorthin verirrt sich sowieso kein Hinterwäldler.
Unter dem Titel "Durchaus ein bischen Psycho“ feiert Sophie Jung in der taz das neue Album des aus dem Hessischen stammenden Originals: „Auf 'Justus Köhncke and the Wonderful Frequency Band' blättert der Elektronikproduzent Justus Köhncke schrullige Vocals und muskelspielenden Groove gewinnbringend auf.“
Im taz-mixtape erklärt Köhncke, was es mit Gorillas in CT-Scans von Lungen auf sich hat, und wie das mit dem Song "Unaufmerksamkeitsblindheit" zusammenhängt.
Hans Nieswandt, Köhnckes ehemaliger Bandkollege bei Whirlpool Productions ("From Disco To Disco“) gehört zu den DJs und Elektronik-Produzenten, die Jürgen Teipel für sein neues Buch "Mehr als laut, DJs erzählen " interviewt hat - gewissermaßen das "Verschwende deine Jugend“ in Techno. Julian Weber bespricht das Buch in der sonntaz: "Als Leser wünscht man sich da manchmal mehr Kontroverse, wie sie Teipel nur selten zulässt, etwa, wenn der Hamburger DJ Lawrence von seiner Zeit als Praktikant beim Majorlabel Universal berichtet, in der der A&R-Manager Tim Renner einen 'sektenhaften Ansatz pflegte' und die Angestellten 'körperlich und psychisch geschändet wurden.'"
Wir wissen nicht, ob der Manager Alan McGee The Jesus & Mary Chain, My Bloody Valentine, Primal Scream oder Oasis körperlich und psychisch geschändet hat, den Erfolg dieser Bands hat er jedenfalls maßgeblich vorangetrieben. Jetzt hat McGee ein neues Label am Start.
Mit taz- und ByteFM-Mitarbeiter Dirk Schneider sprach der Gründer von Creation Records über Cool Britannia ("Gab es nie!“) und Real Britannia: "Ich habe vor kurzem in einer Disco in Cardiff für Arbeitslose Platten aufgelegt. Das war unglaublich. Ich habe Acid House-Platten aufgelegt, und ganze Familien haben dazu getanzt. Ich habe mich mit Leuten unterhalten, die meisten konnten es sich nicht mal leisten, an der Bar etwas zu trinken zu kaufen. Das ist die Unterklasse.“
Unterklasse, Abteilung Außenseiter, das war der gesellschaftliche Status der sogenannten Gastarbeiter in der Bundesrepublik der Sechziger Jahre. Daran erinnert die Compilation "Songs Of Gastarbeiter Vol. 1" - "Türkisch-deutscher Migrationsblues der 1. Generation, mit durchaus selbstironischen Mitteln“ (Pinky Rose, ByteFM).
Dazu Du Pham in der taz: "Die beiden türkisch-deutschen Künstler Imran Ayata und Bülent Kullukcu (Berlin bzw. München) haben sich mit der jüngeren Geschichte von türkischen Gastarbeitern in Deutschland auseinandergesetzt. Die Geschichte einer Einwandergeneration, die aus den Gedächtnissen schwindet und hauptsächlich Klischees hinterlassen hat. Etwa die für Rauch in den Parks sorgenden Familien oder die melancholisch dreinblickenden, rauchenden Teeherren. Die beiden Kuratoren betrachten ihre Compilation als eine 'Respektnote' an eine Musikkultur, von der es kaum hochwertige Aufnahmen gibt. Die meisten Songs entstanden in Wohnzimmern oder Wohnheimen.“
Im selben Artikel würdigt Du Pham eine weitere aktuelle Feldforschung in Sachen Sound der Migration:
"Das Projekt 'Heimatlieder aus Deutschland', initiiert von dem Labelmanager Jochen Kühling und dem ehemaligen Spex-Redakteur und Migrationsforscher Mark Terkessidis, ist zweiteilig: Teil eins widmet sich Chören, Bands und Musikern - die in Berlin ansässig sind - aus Ländern wie Vietnam, Kuba oder Griechenland. Das Resultat: 140 Musikkünstler und 13 Chöre aus zwölf Ländern traten kürzlich bei einem Heimatabend in der Komischen Oper in Berlin auf und sangen Lieder aus ihrem jeweiligen Heimatland.
Der zweite Teil des Projekts umfasst eine Bearbeitung der dort vorgetragenen Heimatlieder. Dazu haben 13 Elektronikproduzenten, darunter etwa Mark Ernestus, Margaret Dygas und Ulrich Schnauss, das vorhandene Songmaterial der Chöre und Bands bearbeitet und neu interpretiert.“
Im taz-mixtape sprechen Mark Terkessidis und der Berliner Schriftsteller Imran Ayata über ihre Veröffentlichungen. Außerdem: Blaxploitation? Sexploitation? Selfploitaition? Wer beutet wen aus im neuen Video von Lily Allen? No Satisfaction? Burn Out To Run. Und die schönsten Eigentore der Fußballgeschichte. Oder die meisten.
Unter dem Titel "Durchaus ein bischen Psycho“ feiert Sophie Jung in der taz das neue Album des aus dem Hessischen stammenden Originals: „Auf 'Justus Köhncke and the Wonderful Frequency Band' blättert der Elektronikproduzent Justus Köhncke schrullige Vocals und muskelspielenden Groove gewinnbringend auf.“
Im taz-mixtape erklärt Köhncke, was es mit Gorillas in CT-Scans von Lungen auf sich hat, und wie das mit dem Song "Unaufmerksamkeitsblindheit" zusammenhängt.
Hans Nieswandt, Köhnckes ehemaliger Bandkollege bei Whirlpool Productions ("From Disco To Disco“) gehört zu den DJs und Elektronik-Produzenten, die Jürgen Teipel für sein neues Buch "Mehr als laut, DJs erzählen " interviewt hat - gewissermaßen das "Verschwende deine Jugend“ in Techno. Julian Weber bespricht das Buch in der sonntaz: "Als Leser wünscht man sich da manchmal mehr Kontroverse, wie sie Teipel nur selten zulässt, etwa, wenn der Hamburger DJ Lawrence von seiner Zeit als Praktikant beim Majorlabel Universal berichtet, in der der A&R-Manager Tim Renner einen 'sektenhaften Ansatz pflegte' und die Angestellten 'körperlich und psychisch geschändet wurden.'"
Wir wissen nicht, ob der Manager Alan McGee The Jesus & Mary Chain, My Bloody Valentine, Primal Scream oder Oasis körperlich und psychisch geschändet hat, den Erfolg dieser Bands hat er jedenfalls maßgeblich vorangetrieben. Jetzt hat McGee ein neues Label am Start.
Mit taz- und ByteFM-Mitarbeiter Dirk Schneider sprach der Gründer von Creation Records über Cool Britannia ("Gab es nie!“) und Real Britannia: "Ich habe vor kurzem in einer Disco in Cardiff für Arbeitslose Platten aufgelegt. Das war unglaublich. Ich habe Acid House-Platten aufgelegt, und ganze Familien haben dazu getanzt. Ich habe mich mit Leuten unterhalten, die meisten konnten es sich nicht mal leisten, an der Bar etwas zu trinken zu kaufen. Das ist die Unterklasse.“
Unterklasse, Abteilung Außenseiter, das war der gesellschaftliche Status der sogenannten Gastarbeiter in der Bundesrepublik der Sechziger Jahre. Daran erinnert die Compilation "Songs Of Gastarbeiter Vol. 1" - "Türkisch-deutscher Migrationsblues der 1. Generation, mit durchaus selbstironischen Mitteln“ (Pinky Rose, ByteFM).
Dazu Du Pham in der taz: "Die beiden türkisch-deutschen Künstler Imran Ayata und Bülent Kullukcu (Berlin bzw. München) haben sich mit der jüngeren Geschichte von türkischen Gastarbeitern in Deutschland auseinandergesetzt. Die Geschichte einer Einwandergeneration, die aus den Gedächtnissen schwindet und hauptsächlich Klischees hinterlassen hat. Etwa die für Rauch in den Parks sorgenden Familien oder die melancholisch dreinblickenden, rauchenden Teeherren. Die beiden Kuratoren betrachten ihre Compilation als eine 'Respektnote' an eine Musikkultur, von der es kaum hochwertige Aufnahmen gibt. Die meisten Songs entstanden in Wohnzimmern oder Wohnheimen.“
Im selben Artikel würdigt Du Pham eine weitere aktuelle Feldforschung in Sachen Sound der Migration:
"Das Projekt 'Heimatlieder aus Deutschland', initiiert von dem Labelmanager Jochen Kühling und dem ehemaligen Spex-Redakteur und Migrationsforscher Mark Terkessidis, ist zweiteilig: Teil eins widmet sich Chören, Bands und Musikern - die in Berlin ansässig sind - aus Ländern wie Vietnam, Kuba oder Griechenland. Das Resultat: 140 Musikkünstler und 13 Chöre aus zwölf Ländern traten kürzlich bei einem Heimatabend in der Komischen Oper in Berlin auf und sangen Lieder aus ihrem jeweiligen Heimatland.
Der zweite Teil des Projekts umfasst eine Bearbeitung der dort vorgetragenen Heimatlieder. Dazu haben 13 Elektronikproduzenten, darunter etwa Mark Ernestus, Margaret Dygas und Ulrich Schnauss, das vorhandene Songmaterial der Chöre und Bands bearbeitet und neu interpretiert.“
Im taz-mixtape sprechen Mark Terkessidis und der Berliner Schriftsteller Imran Ayata über ihre Veröffentlichungen. Außerdem: Blaxploitation? Sexploitation? Selfploitaition? Wer beutet wen aus im neuen Video von Lily Allen? No Satisfaction? Burn Out To Run. Und die schönsten Eigentore der Fußballgeschichte. Oder die meisten.
Weitere Ausgaben von ByteFM Mixtape
Playlist
1. |
Whirlpool Productions / From Disco To Disco From Disco To Disco / Harvest |
… |
2. |
Lily Allen / Hard Out Here Hard Out Here / EMI |
… |
3. |
Three Six Mafia / Hard Out Here Hard Out Here / Bounce |
… |
4. |
The Beatles / From Us To You Live At The BBC / Apple |
… |
5. |
DAF / Verschwende Deine Jugend Verschwende Deine Jugend / Mute |
… |
6. |
Lawrence / Films & Windows Films & Windows / Dial |
… |
7. |
The Jesus & Mary Chain / Just Like Honey Just Like Honey / WEA |
… |
8. |
Pete Macleod / Rolling Stone Rolling Stone / 359 |
… |
9. |
Justus Köhncke / Unaufmerksamkeitsblindheit Justus Köhncke And The Wonderful Frequency Band / Kompakt |
… |
10. |
The Mahugang / Laurinda Heimatlieder Aus Deutschland / Run United |
… |
11. |
Asin Metin Türköz / Guten Morgen Mayistro Songs Of Gastarbeiter Vol. 1 / Trikont |
… |
12. |
ClickClickDecker / Tierpark Neumünster Tierpark Neumünster / Audiolith |
… |
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