Zimmer 4 36 80er-Synthies

80er-Synthies, als hätte es die 90er nie gegeben. Der US-Amerikaner Chris Stewart hängt in den 80ern fest; die zappeligen Synthie-Melodien in den neuen Tracks seines Projekts Black Marble erinnern an die frühen Depeche Mode. "One Eye Open" und „Feels“ sind zwei neue Black-Marble-Songs, die im Oktober auch auf dem dritten Album des Projekts, „Bigger Than Life“, zu finden sind.

2012 erschien das erste Black-Marble-Album „A Different Arrangement“. 80er-Synthies gab es damals auch schon in der Musik des Duos. Die verwaschene Melancholie, die Black Marble damals über ihre Tracks legten und die in den Songs wirkte wie eine künstliche Patina, ist heute nicht mehr zu hören. Die neuen Stücke klingen weniger unheimlich als damals. Und, wenn wir ehrlich sind: auch etwas weniger interessant. Hübsch sind sie trotzdem. Black Marble übrigens sind kein Duo mehr. Chris Stewart macht das Projekt inzwischen allein und ist von Brooklyn nach Los Angeles gezogen.

80er-Synthies gibt es auch bei Miel de Montagne. Ein junger Franzose nennt sich nach dem Honig aus den Bergen. Anfang 20 ist Miel de Montange. Von Paris zog der junge Mann mit seiner Gitarre aufs Land in das Haus seiner Eltern, um Musik zu machen. Die Gitarre ist in den Tracks von Miel de Montagne kaum zu hören, wohl aber: 80er-Synthies. Und die gibt es auch bei Jackie Moontan aus Luxemburg, der in Berlin lebt und sich als Softie inszeniert. „So weich wie Wolle von Lamas“ sei er, singt Jackie Moontan in einem seiner Songs.

80er-Synthies auch bei Shadowax: dem Projekt der Russin Mirabella Karyanova, die ihre Musik beim Moskauer Label Trip veröffentlicht.

Bild: Cover „A Different Arrangement” von Black Marble (2012)