11.10.: From A High Position

„König der Seelsorger“ (Sueddeutsche), „Missionar in Sachen Musik“ (Spiegel) oder „Architekt amerikanischer Musik“ (Tom Waits) – die Nachrufe auf Soulsänger Solomon Burke tragen alle einen ähnlichen Tenor und spiegeln damit wider, wie Burke Zeit seines Lebens und wohl über seinen Tod hinaus wahrgenommen wird: beeindruckend und respektvoll, und das nicht nur in musikalischer Hinsicht. Der „King of Rock’n Soul“ verstarb gestern im Alter von 70 Jahren in Amsterdam. Mehr zum Leben von Solomon Burke und seiner Musik gibt es heute im ByteFM Magazin mit Christoph Möller.

Hinter der Überschrift „Zartes Schwergewicht“ könnte man eventuell ebenfalls einen Nachruf auf Solomon Burke vermuten, tatsächlich aber verbirgt sich dahinter eine Albumrezension des neuen Antony & the Johnsons Album „Swanlights“ in der Frankfurter Rundschau, in dem Antony eine Stimme attestiert wird, „deren größtes Verlangen es scheint, sich vom Körper zu lösen.“ Antony plant auch eine Perfomance mit der Theaterkünstlerin Marina Abramovic, meldet der Guardian.

Weniger abstrakt mag es Kanye West. „I’m the voice of this generation“, soll er einst laut dem Guardian zitiert worden sein. Bezieht man das auf seine Art sich selbst zu vermarkten, mag das stimmen. Missverstanden von Journalisten und abgekämpft vom Ruhm suche Kanye wie kaum ein anderer Künstler die direkte Kommunikation via Twitter und Facebook mit seinen Fans.

Twittern oder Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Viel auf Londons Dächern rumgeklettert und die Sendeantenne in Position gebracht hat auch DJ Geneous aus London: 16 Jahre sendete sein Piratensender Rinse FM ohne Lizenz, aber dafür mit umso mehr Erfolg. Jetzt bekommt Londons „most influential pirate station on air“ eine offizielle Sendegenehmigung. Gründer Geeneus kann es nicht fassen: „Nothing don’t faze me … but that did“ zitiert ihn der Guardian. Was er am meisten vermissen werde? „Getting on the roof. Now I know I’m never going to do it again, I’m going to miss it.“

Wir bleiben im Vereinigten Königreich: „Staatstragend“ nennt die Zeit das neue Album von Tricky, „Mixed Race“. Aufhänger ist ein Zitat der britischen First Lady Mrs. Samantha Cameron, Frau des Premierministers David Cameron: Angeblich habe Tricky ihr vor Jahren in „zwielichtigen Kneipen“ das Billardspielen beigebracht. Ein wenig herbeigestrickt wirkt die Story aber schon: Bezogen auf die Musik meint „staatstragend“ wohl eine Mischung aus Qualität und gepflegtem Understatement.

Understatement passt auch zur deutschen Rockband Mutter, immerhin hieß eine Doku der einflussreichen Band ironischerweise „Wir waren niemals hier.“ Die Spex schreibt über das Kölner Konzert der Berliner Band um Sänger Max Müller, die derzeit mit ihrem neuen Album „Trinken Singen Schießen“ durch Deutschland tourt.

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