VÖ: 26.11.2010
Web: http://www.myspace.com/consolemusic
Label: Disko B
She Saw / a homeless ghost / walking the equator / cutting time. Bit for bit / dropped down / upon / her eyes / leaving a century / of time / for herself.
Zwei Sätze, die einen ganzen Film vor dem inneren Auge ablaufen lassen: die elf aneinander gesetzten Songtitel des Albums „Herself“ von Console. Da liegt es natürlich nahe, hinter der neuen Platte von Console-Mastermind Martin Gretschmann ein Konzeptalbum zu vermuten. Doch viel mehr als eine gemeinsame Geschichte verbindet die Songs von „Herself“ eine Soundästhetik. Gretschmann hat mit „Herself“ das bislang elektronischste Console-Album aufgenommen. Ein minimalistisches Album, das im Ambient fußt, aber immer wieder sanfte Ausreißer Richtung Techno und Pop unternimmt.
Dass das gut geht, hat neben Gretschmanns sensiblem Gespür für Sound auch mit Sängerin Miriam Osterrieder zu tun. Ihre distanzierte und gleichzeitig warme Stimme verbindet unaufdringlich die Soundlandschaften von „Herself“. Soundlandschaften, die sich langsam entfalten, denen Gretschmann genügend Raum lässt und die so tief sind, wie man es lange nicht gehört hat – die aber wie in den Songs „Bit For Bit“, „Upon“ oder „Her Eyes“ immer wieder von energischen Perkussion-Parts und Soundexperimenten durchbrochen werden.
Vielleicht ist „Herself“ ja genau das Album geworden, das jemand wie Martin Gretschmann selbst braucht. Ein Stück Enstpannung zwischen all seinen Projekten mit The Notwist und 13&God, zwischen der Produktion von Hörspielen und seiner Arbeit unter dem Pseudonym Acid Pauli.
Dazu passt ganz gut, dass Gretschmann die ersten Songs für „Herself“ am Laptop im Tourbus von The Notwist entworfen hat. Ein vielbeschäftigter Mann eben.
Das ByteFM Album der Woche – mit freundlicher Unterstützung von Panasonic.
Jeden Tag spielen wir im ByteFM Magazin zwischen 15 und 17 Uhr einen Song aus unserem Album der Woche. Die ausführliche Hörprobe folgt am Freitag ab 13 Uhr in Neuland, der Sendung mit den neuen Platten.